Die Betreiber kritische Infrastrukturen haben im letzten Jahr eine große Anzahl an IT-Angriffen verzeichnet. Diese reichen von DDos-Attacken bis hin zu Ransomware-Schadprogrammen – und Bedrohungen durch Innentäter.
In Deutschland kommt es zu einer steigenden Zahl an Cyber-Angriffen auf kritische Infrastrukturen. Zu diesen zählen unter anderem Atomkraftwerke, Wasserwerke, Flughäfen, Kontrollzentren für den Schienenverkehr, Krankenhäuser, Banken und Versicherungen. Störungen dieser Einrichtungen sollen dramatische Folgen für die öffentliche Versorgung und Sicherheit haben. Eine Studie von Professor Ulrike Lechner im Zuge des Forschungsprojektes „Vernetzte IT-Sicherheit kritischer Infrastrukturen“ zeigt auf, dass die Infrastrukturen besonders Angriffe wie Denial of Services-Attacken, Spam oder Ransomware treffen. Ebenso verzeichneten die Betreiber Bedrohungen durch Innentäter, hochprofessionelle Angriffe werden hingegen kaum entdeckt.
„Nehmen wir das Beispiel Auto. Für uns ist es selbstverständlich, dass die Autos fahren und der Verkehr geregelt wird“, erklärt Lechner. „Auch die IT-Systeme in Autos oder die Ampelsysteme in einer Stadt können heute Ziel einer Cyberattacke sein. Rettungsdienste könnten nicht mehr fahren, Eltern nicht mehr ihre Kinder von der Schule abholen, die Versorgung mit Lebensmitteln wäre in Gefahr.“
Allerdings schätzen die Betreiber der Infrastrukturen ihre Fähigkeiten, Angriffe erfolgreich abzuwehren, optimistisch ein. Dies motivierte wiederum den Bedarf an neuen Methoden und Technologien, um Angriffe zu detektieren und für eine valide Einschätzung der Sicherheitssituation, so das Forcher-Team.
An der Studie nahmen insgesamt 79 IT-Sicherheitsverantwortliche unterschiedlicher Unternehmen, unter anderem aus den Bereichen Wasser- und Energieversorgung sowie Informations- und Kommunikationstechnik, teil. 25 unter ihnen waren laut den Wissenschaftlern den kritischen Infrastrukturen zuzurechnen.