Für die Digitalisierung der Industrie und der Gesellschaft müssen vorerst keine neuen Berufsbilder entwickelt werden. Erforderlich ist laut ZVEI vielmehr eine systematische Integration relevanter Inhalte in die Ausbildungsberufe im Metall-, Elektro- und IT-Bereich.
"Der Begriff Industrie-4.0 wurde erstmals 2011 auf der Hannover Messe der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits zuvor waren jedoch die intelligente Produktion, der systemische Ansatz der Automatisierungstechnik und die durchgängige IT-Vernetzung zentrale Bestimmungsgrößen bei den Neuordnungsverfahren der Berufe. So können wir heute feststellen: Für Industrie 4.0 sind die passenden Ausbildungsberufe vorhanden", betont Hermann Trompeter, Vorsitzender des ZVEI-Ausschusses Berufsbildung, anlässlich seiner 150. Sitzung.
In diesem Gremium, das seit 1956 besteht, arbeiten Bildungsexperten aus ZVEI-Mitgliedsunternehmen und weiteren Institutionen zusammen. Eine Aufgabe war beispielweise die Neuordnung der Metall- und Elektroberufe. Der Ausschuss hat jetzt einen Vorschlag für eine agile Fachkräfteentwicklung als branchenübergreifende und systemorientierte Industrie 4.0-Qualifizierung vorgelegt.
"Auch die aktuellen Fortbildungsordnungen bieten passgenau prozess- und systemorientierte Spezialisten-Profile", bekräftigt Trompeter. "Für die Anpassung der Qualifikationen ist die Weiterbildung in den Industrie-4.0-Prozessen der Königsweg. Für die Elektroindustrie als Querschnittsbranche ist dabei eine branchenübergreifende Sicht selbstverständlich."