Videosicherheit
IP-Videolösungen, die den Mittelstand überzeugen
Videosicherheits- und Zutrittskontrollsysteme werden vom deutschen Mittelstand oft noch kritisch betrachtet. Tanja Hilpert und Thorsten Grimm vom Netzwerk-Kamera-Experten Axis Communications erklären im securityXpert-Interview, wie speziell auf KMU zugeschnittene Produkte das ändern sollen.
securityXpert: Die Kameras von Axis findet man in großen Installationen, wie auf Flughäfen oder im öffentlichen Nahverkehr in Großstädten. Was reizt Axis speziell am Medium Business?
Tanja Hilpert: Richtig, unsere Netzwerk-Kameras sind weltweit in den unterschiedlichsten Bereichen installiert, sei es im ÖPNV oder bei großen Einzelhandelsketten wie beispielsweise Edeka. Enterprise ist und bleibt, das möchte ich gleich betonen, unser Kerngeschäft. Aber das heißt nicht, dass wir unsere Lösungen ausschließlich diesem Bereich anbieten. Seit der Entwicklung der allerersten Netzwerk-Kamera 1996 durch Axis hat sich viel getan. Früher waren komplexe und teure Sicherheitskameras in Banken, großen Einzelhandelsgeschäften oder Gebäuden zu sehen. Doch die Netzwerk-Kameras entwickelten sich rasant weiter – nicht nur im Bereich Technik, sondern eben auch in ihrer Einsatzfähigkeit. Netzwerk-Kameras sind fast überall zu finden. Sei es im kleinen Tante-Emma-Laden, in Tankstellen, Kulturbetrieben, Museen, Schulen oder Sportvereinen. Deshalb haben sich auch die Anforderungen an Sicherheitslösungen geändert. Ein Vergleich: Ein großer Einzelhändler mit mehreren Filialen, Lagerhallen, Parkplätzen etc. braucht ein ganz anderes Sicherheitssystem als ein mittelständisches Geschäft in einer Innenstadt. Als Marktführer im Bereich IP-Video möchten wir unsere Expertise und unsere ausgereiften Sicherheitslösungen nicht nur im Enterprise-Bereich zur Verfügung stellen, sondern eben auch kleinen und mittleren Unternehmen, den sogenannten KMUs.
securityXpert: Das heißt Axis hat bereits passende Sicherheitsprodukte für Medium Business in der Schublade?
Hilpert: Genau. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir unsere Produkte nun einfach mit dem Label „Für Unternehmen mittlerer Größe“ versehen. Wir haben umfangreiche End-to-End-Lösungen entwickelt, die für Unternehmen mittlerer Größe eine professionelle Überwachung ermöglichen. Fokus lag dabei auf einer intuitiven und benutzerfreundlichen Anwendung sowie einfachen Installation. Einige dieser Neuerungen haben wir bereits vorgestellt, andere werden wir erst präsentieren.
securityXpert: Wo liegen die Herausforderungen bei der Zielgruppe Mittelstand?
Thorsten Grimm: Medium Business bedeutet für uns, dass es hier um Installationen von zehn bis 100 Kameras geht. Doch warum ist es überhaupt notwendig, für den Mittelstand eigens entwickelte Sicherheitslösungen anzubieten? Sicherheit der Mitarbeiter, Produkte und Werte ist im Mittelstand ebenso ein Thema wie im Enterprise-Segment. Kein Unternehmen kann es sich erlauben nachlässig zu sein. Doch viele Mittelständler scheuen die Investition in ein digitales Sicherheitssystem. Die Gründe sind vielfältig: die vermeintlich hohen Kosten, befürchtete Investitionen in die Infrastruktur, der Arbeitsaufwand für die Installation oder die Pflege und Bedienung eines solchen Systems. Sie dürfen nicht vergessen, der typische deutsche Mittelständler hat keine eigene IT-Abteilung im Haus. Oftmals gibt es zwar einen Mitarbeiter, der sich um die IT kümmert, aber es sind meist fachliche, zeitliche sowie personelle Grenzen gesetzt. Wir haben während unserer Recherche mit vielen Unternehmen gesprochen und festgestellt, dass der Bedarf für Videotechnologie definitiv vorhanden ist. Aber viele fürchten einen zu großen Aufwand finanzieller sowie personeller Art. Nicht zu vergessen das Thema Datenschutz. Während Enterprise-Unternehmen teilweise sogar eigene Rechtsabteilungen haben, fehlen dem Mittelständler oft die Informationen oder Anlaufstellen, um sich beraten zu lassen.
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