Zum Inhalt springen
Unified-Communications

Mittel und Wege für QoS

Monika Heintze, Solution-Manager Unified-Communications bei Controlware • 23.9.2015 • ca. 1:50 Min

Die großen VDI-Anbieter sind sich der eingangs erwähnten Herausforderungen durchaus bewusst. So hat etwa Citrix in den vergangenen Monaten seine VDI-Architektur in enger Zusammenarbeit mit den großen UCC-Herstellern für eine einwandfreie Abarbeitung der Echtzeitprotokolle optimiert und hilft Kunden heute mit detaillierten Best-Practice-Vorgaben, eine hochwertige Übertragungsqualität sicherzustellen.

Zentrale Ansatzpunkte für die Optimierung der Service-Qualität sind dabei:

  • Netzwerk-Optimierung: Der effizienteste Weg, die Sprachqualität bei der Voice- und Video-Übertragung zu kontrollieren und zu optimieren, besteht darin, das Routing auf dem kürzesten Weg sicherzustellen. Citrix beispielsweise hat seine Lösungen „XenApp“ und „XenDesktop“ daher um eine neue Schnittstelle – den „HDX RealTime Connector“ – erweitert. Dieser ermöglicht es den UCC-Herstellern, den Echtzeit-Traffic nach dem Vermittlungsaufbau direkt zwischen den Endpoints abzuwickeln. Die durchgängig komprimierte Peer-to-Peer-Kommunikation entlastet nachhaltig das LAN und WAN des Unternehmens und sorgt für einen stabilen Betrieb der UCC-Lösung.
  • Protokoll-Optimierung: Die Echtzeitübertragung von Voice und Video im Datennetz erfolgt typischerweise auf der Basis der Protokolle UDP und RTP. Citrix hat sein proprietäres ICA-Protokoll, auf dem "XenApp" und "XenDesktop" basieren, so modifiziert, dass es UDP-/RTP-Verbindungen automatisch erkennt, vom übrigen Netzwerk-Traffic entkoppelt und priorisiert überträgt. Auf diese Weise lässt sich nicht nur die User-Experience verbessern, sondern durch die Senkung der Datenströme im Netzwerk auch der Bandbreitenverbrauch minimieren.
  • Skalierbarkeit der Server: Angesichts der rasant zunehmenden Popularität von bandbreiten- und rechenintensiven Video-Konferenzen stoßen die virtualisierten Server der Unternehmen im Zuge der UCC-Einführung oft an ihre Kapazitätsgrenzen. Auch hier lässt sich durch die Verlagerung der Echtzeitdatenströme auf Peer-to-Peer-Verbindungen zuverlässig Abhilfe schaffen, da das „Offloading“ der Komprimierung und Dekomprimierung auf die Clients zusätzliche Ressourcen im Datacenter freistellt.

Mit der Definition von Schnittstellen und der Anpassung von Protokollen haben UCC-Hersteller zwei wichtige Tools an der Hand, um ihre UCC-Komponenten erfolgreich in bestehende VDI-Umgebungen einzubinden. Die meisten großen UCC-Hersteller – darunter Cisco, Microsoft und Avaya – haben dieses Angebot inzwischen auch angenommen und in ihre UCC-Lösungen integriert. Wie die Einbindung der neuen Schnittstellen und Funktionalitäten dabei im Einzelfall funktioniert, ist von Hersteller zu Hersteller verschieden.

Anbieter zum Thema

Fazit
Angesichts der kontinuierlich zunehmenden Desktop-Virtualisierung stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, Echtzeitanwendungen wie Voice und Video in ihre VDI zu integrieren. Dabei gilt es, eine Reihe bekannter Herausforderungen im Blick zu behalten – etwa inkrementelle Latenzen durch zu lange Routing-Wege und Performance-Einbrüche durch mehrfache (De-)Komprimierung auf dem Host. Als führender VDI-Anbieter hat beispielsweise Citrix seine Plattformen inzwischen um wirksame Lösungsansätze für alle diese Szenarien erweitert und bietet heute in enger Zusammenarbeit mit den großen UCC-Herstellern erprobte Best-Practice-Modelle für eine erfolgreiche Integration.