Mit Cloud-Diensten tun sich TK-Distributoren im Allgemeinen schwer. Mit Sprach- und Datendiensten aus der Wolke kann sich längst nicht jeder Grossist anfreunden. Doch das wachsende Interesse auch aus dem Mittelstand kann und will Komsa nicht ignorieren. Zumal der Distributionsriese aus Sachsen damit sein Neugeschäft ankurbeln möchte. »Wir sind sicher, neue Partner adressieren zu können, die wir Stand heute noch nicht ansprechen.«
Vor allem für Partner, die in der IT zuhause sind und die die nötige Erfahrung aus der Netzwerktechnologie mitbringen, könnte Cloud-Telefonie eine ideale Ergänzung sein. Auch im Zuge der All-IP-Umstellung sieht Ebner jetzt den richtigen Zeitpunkt
zum Einstieg in Cloud-Lösungen. Von Euphorie, wie sie vor allem die reinen Cloud-Spezialisten an den Tag legen, ist Ebner allerdings weit entfernt. Dennoch ist der Manager überzeugt, dass Cloud-Dienste eine »Riesen-Chance für den deutschen Fachhandel« sind.
Der Manager ist aber Realist genug, um zu wissen, dass die Transformation von Projektgeschäft in »Everything as a Service« nicht über Nacht geschieht. »Vielleicht in vier Jahren wird das Cloud-Business so signifikant sein, dass sich das klassische Geschäft spürbar reduzieren wird.« Eines der Kernprobleme ist Ebner zufolge betriebswirtschaftlicher Natur. Durch den Wegfall hoher Projektumsätze zugunsten monatlicher Mietzahlungen verändern sich die Bilanzen der Reseller. »Fachhändler sollten diese Verschiebung der Erlöse ihren Hausbanken erklären können.« Auch neue Provisionsmodelle im Vertrieb müssen Reseller finden, um Cloud-Dienste aktiv und erfolgreich abzusetzen.