Kritik an Kabelnetzöffnung

Konkurrenten kritisieren Zusammenarbeit von Vodafone und Telefónica

8. Mai 2019, 7:12 Uhr | Daniel Dubsky
© yunava1 - AdobeStock

Vodafone hat sein Kabelnetz für Telefónica geöffnet, doch das werde nicht zu mehr Wettbewerb im Breitbandmarkt führen, kritisieren die Deutsche Telekom und United Internet.

Mit einer Öffnung seines Kabelnetzes will Vodafone die Bedenken von Wettbewerbshütern gegen die geplante Übernahme von Unitymedia zerstreuen. Dadurch entstehe mehr Wettbewerb im Breitbandmarkt, verspricht Vodafone – und erntet Widerspruch von der Konkurrenz. Durch die Vereinbarung werde kein einziger neuer Breitbandanschluss gebaut, bemängelt die Telekom, der Infrastrukturwettbewerb werde eher gebremst.

Bei United Internet sieht man die Vereinbarung zwar als ersten Schritt in die richtige Richtung – aber nur als einen halbherzigen. »Ohne den fairen Zugang aller Wettbewerber zum fusionierten Kabelnetz ändert sich nichts an der grundlegenden Problematik der geplanten Übernahme, bemängelt Ralph Dommermuth, Vorstandsvorsitzender von United Internet.

Darüber hinaus kritisiert Dommermuth, dass Telefónica von Vodafone nur Anschlüsse mit bis zu 300 Mbit pro Sekunde erhält. Schließlich werde der Provider sein Kabelnetz in den nächsten Jahren auf Gigabit-Geschwindigkeiten aufrüsten. »Die Öffnung des Kabelnetzes ist Voraussetzung für den zukünftigen Wettbewerb im Festnetz. Die nun getroffene Vereinbarung wird den Wettbewerb jedoch nicht wirklich beleben«, sagt Dommermuth.

Er fordert, dass Vodafone diskriminierungsfrei alle Geschwindigkeitsklassen für Wettbewerber bereitstellt und dass langfristige Vertragslaufzeiten vereinbart werden. Zudem müssten die Preise wettbewerbsfähig sein und regelmäßig überprüft werden.


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