Die Kosten bei Datenpannen in Deutschland sind laut einer neuen IBM/Ponemon Studie um 5,4 Prozent auf 3,42 Millionen Euro gesunken. Während auch die Kosten bei erfolgreichen Cyberattacken in ganz Europa sinken, steigen sie jedoch außerhalb der EU weiter an.
Die durchschnittlichen Kosten einer Datenpanne betragen in Deutschland im Jahr 2017 3,42 Millionen Euro. Das geht aus der von IBM gesponserten „Cost of Data Breach“-Studie 2017 des Ponemon Instituts hervor. Dies bedeutet einen Rückgang der Kosten um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weltweit fielen die Kosten um zehn Prozent auf 3,62 Millionen US-Dollar. Dennoch liegt weiterhin ein hoher Dringlichkeitsfokus auf dem Umgang mit Cyberattacken.
Seit 2012 führt das Ponemon Institut jährlich die „Cost of Data Breach“-Studie durch. Deutschlandweit nahmen 35 Unternehmen an der Befragung teil. So mussten in Deutschland pro verlorenem Datensatz durchschnittlich 149 Euro investiert werden, was einem Kostenrückgang um 3,3 Prozent entspricht. Die absoluten Kosten durch Datenpannen konnten dabei im letzten Jahr um 5,4 Prozent auf 3,42 Millionen Euro gesenkt werden. Europaweit fielen die Gesamtkosten sogar um 26 Prozent. Im Vergleich der elf Länder und zwei Regionen, die untersucht wurden, stellte IBM Security einen Zusammenhang zwischen der Reaktion auf Regulierungsvorschriften in Europa und den Gesamtkosten von Datenpannen fest. Global gesehen sinken die Kosten für Datenpannen im Jahr 2017 deshalb um zehn Prozent auf 3,62 Millionen US-Dollar.
Während jedoch vor allem in europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien oder Großbritannien die Kosten im Fall einer Datenpanne sinken, erfahren neben den USA auch Organisationen im Mittleren Osten, Japan, Südafrika und Indien gestiegene Kosten. Am teuersten sind Datenpannen in den USA. Hier kosten sie mit 7,35 Millionen US-Dollar durchschnittlich mehr als doppelt so viel wie in Deutschland. In den USA stiegen die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent.
Diese Entwicklung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass europäische Unternehmen in einem Umfeld arbeiten, in dem Datenpannen strengeren Meldevorschriften unterliegen als in den USA. Außerdem besteht in Europa bereits seit 1995 ein rechtlicher Rahmen, der in Kürze durch die neue Europäische Datenschutzgrundverordnung (GDPR) abgelöst wird. In den USA haben dagegen 48 von 50 Staaten eigene Datenpannengesetze verabschiedet. US-amerikanische Unternehmen müssen im Gegensatz zu europäischen eine Vielzahl von Vorschriften beachten und sich darauf vorbereiten. Dies kann große Kosten verursachen und wertvolle Ressourcen verschlingen.
„Es ist erkennbar, dass die neue Datenschutzgrundverordnung europäische Unternehmen zum Handeln anhält“, sagt Christian Nern, Head of Security Software DACH bei IBM Deutschland. „Eine schnelle Identifikation von Sicherheitslücken und das rechtzeitige Aufstellen eines Notfallplans werden wichtiger denn je. Auch deutsche Unternehmen haben die Herausforderungen erkannt und nutzen Incident-Response-Plattformen wie IBM Resilient, um sich bestmöglich auf Datenpannen vorzubereiten.“