IBM/Ponemon Studie 2017

Kosten bei Datenpannen in Deutschland sinken

3. Juli 2017, 13:51 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Bei Datenpannen kostet jede Sekunde bares Geld

Im dritten Jahr in Folge konnte die Studie bestätigen, dass der Einsatz von Incident-Response-(IR-)Teams die Kosten von Datenpannen deutlich reduzieren kann. So können bis zu 19 Dollar pro entwendetem Datensatz gespart werden. Die Schnelligkeit, mit der eine Cyberattacke identifiziert und eingedämmt werden kann, hängt zu großen Teilen von der Nutzung eines IR-Teams und einem Incident-Response-Notfallplan ab. IR-Teams können Unternehmen bei komplizierten Cyberattacken unterstützen und so weiteren Verlusten vorbeugen.

Laut Studie hat die Schnelligkeit, mit der eine Cyberattacke eingedämmt wird, direkten Einfluss auf die Kosten des Datenlecks. So waren die Kosten bei Unternehmen, die Datenpannen innerhalb eines Monats beheben konnten, um eine Millionen Dollar niedriger als diejenigen der Unternehmen, deren Datenpanne länger als einen Monat andauerte. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird künftig noch eine größere Rolle spielen, wenn die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (GDPR) im Mai 2018 in Kraft tritt. Dann werden Unternehmen, die in Europa Geschäfte machen, Datenpannen innerhalb von 72 Stunden melden müssen, um nicht etwa Strafzahlungen in Höhe von bis zu vier Prozent ihres globalen Jahresumsatzes leisten zu müssen. Die Studie zeigte hier jedoch noch große Defizite auf. Demnach benötigen Unternehmen derzeit im Durchschnitt mehr als sechs Monate, um eine Datenpanne zu entdecken. Weitere 66 Tage werden durchschnittlich benötigt, um die entdeckte Datenpanne zu beheben.

Weitere Ergebnisse der „Cost of Data Breach“-Studie 2017

  • Teuerste Datenpannen fallen im Gesundheitssektor an: Im siebten Jahr in Folge führt der Gesundheitssektor die Liste der Branchen mit den teuersten Datenpannen an. So kostet der Diebstahl von Gesundheitsdaten 380 Dollar pro Datensatz, mehr als 2,5-mal so viel wie im globalen Branchendurchschnitt von 141 Dollar pro Datensatz.
  • Ursachen für eine Kostenzunahme bei Datenpannen: Hauptgrund für die Zunahme der Kosten bei Datenpannen war im vergangenen Jahr das Miteinbeziehen dritter Parteien. Dadurch wurden die Kosten im Schnitt um 17 Dollar pro Datensatz gesteigert. Unternehmen sollten deshalb die Sicherheitsvorkehrungen bei ihren Dienstleistern überprüfen, um die Sicherheit der Mitarbeiter- und Kundendaten sicherzustellen.
  • Möglichkeiten zur Senkung der Kosten einer Datenpanne: Incident Response, Verschlüsselung der Daten und Aufklärung der Mitarbeiter waren die Faktoren, die am meisten zur Reduzierung der Kosten bei Datenpannen beigetragen haben. Ein Incident-Response-Team verringerte die Kosten um 19 Dollar pro Datensatz, eine durchgängige Verschlüsselung aller Daten führte zu einer Reduktion um 16 Dollar pro Datensatz und die Schulung von Mitarbeitern brachte eine Ersparnis von 12,50 Euro pro Datensatz ein.

Den Kosten von Datenpannen auf der Spur
Die jährliche „Cost of Data Breach“-Studie des Ponemon Instituts untersucht die direkten und indirekten Kosten, die Unternehmen bei der Reaktion auf Datenpannen entstehen. Durch Befragungen von mehr als 410 Unternehmen in 13 Ländern und Regionen entsteht dabei ein umfassendes Bild zu Kosten von Datenpannen.

„Datenpannen und deren Folgen stellen Unternehmen heutzutage weiterhin vor große Herausforderungen“, sagt Dr. Larry Ponemon. „Von Jahr zu Jahr sehen wir die hohen Kosten, denen Unternehmen durch Datendiebstahl entgegensehen. Unsere Studie zeigt auf, wie diese Kosten gesenkt werden können.“

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