Beide Faktoren, sowohl Anfangs- als auch die Folgekosten, verdienen die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden. Im Prinzip geht es um zwei Faktoren: Da ist zum einen die korrekte Dimensionierung der USV für die angeschlossene Last. Die Nennlast laut Typenschild der Verbraucher zu verwenden, stellt eine enorme Verschwendung dar. Denn volle Nennlast erfordern elektrische Verbraucher extrem selten – die meisten erreichen diesen Lastzustand nie. Als Faustregel bei Computern gilt, dass nur etwa zwei Drittel der Nennlast als tatsächlicher Verbrauch geplant werden sollte. Einen Sonderfall stellen die immer häufiger eingesetzten Blade-Server dar. Sie gehören mittlerweile zur Grundausstattung der meisten Serverräume und Rechenzentren.
Die platzsparenden Einschubsysteme helfen Unternehmen wertvollen Platz im Rechenzentrum optimal auszunutzen. Ein Chassis mit gemeinsam genutzter Infrastruktur wie Stromversorgung sowie Netzwerk- und Speicherschnittstellen nimmt Einschubmodule mit Prozessoren und Arbeitsspeicher auf. So lassen sich bis zu 40 Prozessoren und 160 Prozessorkerne (mit AMD Barcelona CPUs) auf sieben Höheneinheiten unterbringen. Blade-Server besitzen aufgrund der hohen Lasten, die sie mit Strom versorgen müssen, über extrem leistungsfähige Netzteile. Gesamtleistungen von 4.000 Watt sind die Regel. Die Netzteile unterscheiden sich von herkömmlichen PC-Stromversorgungen in ihrem Lastverhalten. Während ein gewöhnliches Netzteil von außen eher induktiv wirkt, zeigen Blade-Server Netzteile eine kapazitive Lastcharakteristik.
Mit der groß angelegten Einführung von solch leistungsfähigen Servern ist der Leistungsfaktor (Power Factor = PF) für USV-Anlagen maßgebender geworden, als bisher. Denn diese kapazitive Charakteristik mindert die verfügbare Wirkleistung von USV-Systemen, vor allem bei USVs, die nicht mit einem transformatorlosen Doppelwandler-System ausgerüstet sind. Sie stellen ihre maximale Leistung für induktive Lasten bei einem PF von cos w = 0,80 bis 0,90 zur Verfügung.