IPv6 hat hier nicht nur den Vorteil, dass der Adressbereich von derzeit 4,3 Milliarden IP-Adressen auf über 340 Sextillionen erweitert wird und somit genügend IP-Adressen für die Kommunikation vorhanden sind, welche die direkte Adressierbarkeit eines jeden einzelnen IP-Endgerätes ermöglichen. Darüber hinaus ist die End-to-End-Security zwischen den beteiligten Kommunikationspartnern durch im Protokoll integrierte Sicherheitsmechanismen wie IP-Sec gewährleistet.
Abgesehen von den Verbesserungen im Bereich Sicherheit gibt es eine Vielzahl von weiteren Vorteilen, wie die automatische Adresskonfiguration, die den DHCP-Server überflüssig macht und Aufbau der IP-Header vereinfacht, performanteres Routing, Verbesserungen im Bereich Quality-of-Service, bessere Qualität bei Video und Sprachverbindungen und vieles mehr.
Darüber hinaus ergibt sich durch die immense Anzahl zur Verfügung stehender IP-Adressen unter IPv6 keine Notwendigkeit mehr, Netzwerke mit privaten Adressen aufzubauen. Folglich wird bei IPv6 kein NAT (Network-Address-Translation) mehr benötigt.
Durch den Wegfall von NAT ergeben sich weitere Vorteile, so wird zum Beispiel der Einsatz von verschiedenen Application-Gateways in den Internet-Zugangsroutern überflüssig. Was sich im Hinblick auf den verstärkten Einsatz von Voice-over-IP (VoIP) und der dadurch bedingten vereinfachten Konfiguration positiv auswirken wird.
Da sich insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf die Abschottung ihres Netzwerkes verlassen haben – durch NAT wird eingehender Traffic verhindert –, bedeutet der Wegfall von NAT auch eine Umstellung der Sicherheitspolicy. Der Einsatz einer Firewall, die das Netzwerk vor Angriffen von außen schützt, ist jetzt zwingend erforderlich. Die professionellen Hersteller von Zugangsroutern haben auf die neue Anforderung reagiert und per Default die Firewall beim Einsatz von IPv6 aktiviert.