Der von einem VoIP-System erzeugte IP-Verkehr hängt von vielen Faktoren ab. Insbesondere dies sind die drei Einflussgrößen: vorgegebener Verkehrswert, gewählter Codec und festgelegte RTP-Parameter. Dazu im Einzelnen:
Der Verkehrswert: In der klassischen Verkehrstheorie der Zeitmultiplexsysteme (Time-Division-Multiplex – TDM) kann man mithilfe der Statistik die notwendige Anzahl der Kanäle oder Leitungen berechnen. Das von den Terminals erzeugte Verkehrsangebot (angegeben in Erlang) ist unabhängig davon, ob ein TDM- oder VoIP-System ausgelegt werden soll.
Der Codec: Unterschiedliche Codecs verwenden verschiedene Übertragungsraten (ISDN, G.711: 64 KBit/s, GSM: 13 kBit/s, AMR-Codec: 4,75 bis 12,2 kBit/s) und arbeiten gegebenenfalls mit einer unterschiedlichen Sampling-Rate (8 kHz, 16 kHz ...). In TDM-Systemen ist die Basis immer der 64-KBit/s-Kanal mit dem Codec G.711, in VoIP gibt es keine „eingeprägte“ Bandbreite oder einen festgelegten Codec. Häufig wird aber der Standard-ISDN-Codec G.711 verwendet.
Die festgelegten RTP-Parameter: Die codierten Sprachinformationen werden mit dem Real-Time-Transport-Protocol (RTP) übertragen. Hierbei werden mehrere Sprachproben zu einem Paket zusammengefasst. Wie viele Sprachproben ein RTP-Paket bilden, ist nicht festgelegt und kann im System konfiguriert werden. Die Bandbreite reicht hier von 80 Sprachproben je RTP-Paket (hier wird dann mit dem Codec G.711 alle 10 ms ein RTP-Paket von der Quelle gesendet) bis zu 320 Sprachproben (mit G.711 wird alle 40 ms ein RTP-Paket gesendet). Häufig werden 160 Sprachproben mit jedem Paket gewählt, mit dem Codec G.711 wird so alle 20 ms ein RTP-Paket gesendet.