Vodafone holt sich Löwenanteil

Mobilfunkfrequenz-Versteigerung bringt Milliardenerlöse

22. Juni 2015, 14:24 Uhr | Stefan Adelmann
© Fotolia / hitdelight

Die Bundesnetzagentur hat die Versteigerung wichtiger Mobilfunkfrequenzen beendet. Insgesamt zahlen Deutschlands größte Carrier 5,1 Milliarden Euro, um ihre Netze für die Zukunft zu rüsten.

Die Versteigerung der offenen Mobilfunkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur hat auf der Zielgeraden deutlich an Fahrt gewonnen. Noch vor zwei Wochen lagen die Gesamtgebote knapp über 3,1 Milliarden Euro, was ein eher ernüchterndes Ergebnis dargestellt hätte. Allerdings griffen die Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone zuletzt nochmals ordentlich in die Tasche. Als die Bundesnetzagentur die Auktion am vergangenen Freitag beendete, betrug die Gesamtsumme knapp 5,1 Milliarden Euro und damit deutlich mehr, als Experten zuvor erwarteten. Diese gingen von rund 4,5 Milliarden Euro aus, während es die letzte Auktion vor fünf Jahren auf 4,4 Milliarden Euro brachte.

Zur Veräußerung standen wichtige Frequenzblöcke im 700, 800, 1.500 sowie 1.800 MHz-Bereich. Mit diesen können die Carrier ihre Mobilfunknetze aufstocken, für die steigenden Lasten rüsten und über 700 MHz-Frequenzen besonders die Abdeckung im ländlichen Raum verbessern. Den höchsten Betrag investierte letztendlich Vodafone mit rund 2,1 Milliarden Euro, dicht gefolgt von der Deutschen Telekom und Telefónica, mit 1,8 und 1,2 Milliarden Euro.

Investitionen in den Netzausbau

Ganz verloren geht das Geld für die Netzbetreiber jedoch nicht. Zwar fließen die Erlöse vorerst an den Bund, dieser will aber einen Teil in den Netzausbau investieren. Laut dem Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) liegt der Zuschuss bei 1,3 Milliarden Euro, wobei ein weiteres Investitionspaket in Höhe von 1,1 Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren geplant ist. Im Nachgang der Versteigerung fordert der Breko, Verband der Telekom-Wettbewerber, dass dieses Geld gerecht verteilt und damit verhindert wird, dass »einzelne Unternehmen überdurchschnittlich stark profitieren«. »Alle Marktteilnehmer sollen sich gleichermaßen diskriminierungsfrei an Ausschreibungen beteiligen können«, erklärt der Bundesverband. Auch der VATM begrüßt zwar die hohen Erlöse, befürchtet aber, dass diese in einige wenige Kanäle fließen könnten. »Es darf jetzt beim Einsatz der Fördermittel nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. Sie müssen zu einem Teil auch in die Verbesserung des mobilen Breibandnetzes und nicht allein des Festnetzes fließen«, erklärt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Vodafone D2 GmbH

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom GB MWD OD14

Weitere Artikel zu Telefónica GmbH

Matchmaker+