Energieversorgung

Mummert Consulting: Smart-Energy steckt noch in den Startblöcken

13. August 2013, 10:20 Uhr | Markus Kien
Smart-Meter sollen für mehr Transparenz beim Stromverbrauch sorgen.
© Sentec

Auch ohne flächendeckende Smart-Meter-Verbreitung lassen sich Stromverbrauch und -erzeugung über neue Preismodelle und Anreizprodukte steuern. Viele Anbieter stecken allerdings bei der Entwicklung und Vermarktung derartiger Smart-Energy-Produkte noch am Anfang, so die aktuelle Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.

Eine bundesweit verbindliche Einführung intelligenter Stromzähler (Smart-Meter) zeichnet sich in Deutschland nicht ab, heißt es in einer Mitteilung von Steria Mummert Consulting. Das Beratungsunternehmen bezieht sich bei dieser Feststellung auf eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Ein Stufenplan bis 2029 mit dem Fokus auf „Intelligente Messsysteme“ sei wahrscheinlicher. Der langsame Fortschritt im Bereich Smart-Meter, sei jedoch kein Grund, gleich das ganze Thema Smart-Energy auf die lange Bank zu schieben.

„Smart-Meter bedeutet nicht gleich Smart-Energy. Die Zähler schaffen zwar Transparenz über den tatsächlichen Energieverbrauch und deren Verteilung über den Tag. Die nützt aber nur, wenn dem Kunden gleichzeitig Produkte angeboten werden, die Anreize enthalten, diese Transparenz zum eigenen Vorteil zu nutzen“, sagt Ralf Rübsam, Energieexperte von Steria Mummert Consulting. Versorger bieten zwar bereits Tarife an, die auf den unterschiedlichen Stromverbrauch im Tagesverlauf eingehen. Die aktuellen Anreizmodelle zur Lastverlagerung über zeit- oder verbrauchsvariable Preise verfügen allerdings noch nicht über ausreichend Intelligenz. Sie sind häufig zu starr und für Stromkunden nicht attraktiv, lautet das Urteil.

Bei Haushalts- und Gewerbekunden verpuffen Steuerungsversuche über flexible Preise noch aus einem anderen Grund, gibt Steria Mummert Consulting zu bedenken. Schuld sind so genannte Standardlastprofile, die die Energieversorger einsetzen. Generell gilt: Bei allen Kunden, die weniger als 100.000 kWh Strom und 1,5 Millionen kWh Gas pro Jahr verbrauchen, werden diese pauschalen Verbrauchsmuster unterstellt und der Tarif abgeleitet. Eine individuelle Lastkurve für jeden Abnehmer wird nicht erstellt. Verbände fordern deshalb im Rahmen der Smart-Meter-Einführung, Standardlastprofile abzuschaffen.

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