Simultaninterview

Nachgehakt: Das Datacenter der Zukunft

22. Dezember 2010, 11:36 Uhr | Von Ralf Ladner

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Bull

Thomas Theißen, Director Service Germany, Bull.

funkschau: Welche „Energiefresser" haben Sie identifiziert?
Thomas Theißen: Wie für die meisten „klassischen" Rechenzentren lautet die wenig überraschende Antwort: Alles was rechnet und Daten verwaltet, also Server- und Speicher-Systeme inklusive der angeschlossenen Kühlvorrichtungen. Doch es ist sehr lehrreich, alle im RZ versammelten Komponenten durchzumessen und ihren Wirkungsgrad zu ermitteln: Manch energetisches „Schwarzes Loch" war zuvor unbekannt.

funkschau: Mit welchen Lösungen bekommen Sie die „Energiefresser" unter Kontrolle?
Thomas Theißen: 1. Gezielte Modernisierung der IT-Infrastruktur, die Konsolidierung durch Virtualisierung auf der Server-Seite, Datenreduktion und Lifecycle-orientierte Datenhaltung auf der Speicherebene. 2. Optimierung der RZ-Infrastruktur durch energetisch hochwirksame USV-/Kühlaggregate und Schaffung eines optimalen „Mikroklimas". 3. Regelmäßige Messungen und Energieeffizienz-Audits.

funkschau: Cloud-Computing verspricht weiteres Einsparpotenzial, welchen Ansatz (private Cloud, public Cloud, virtual Cloud, etc.) verfolgen Sie? Welche Vorteile ergeben sich daraus oder sollte doch alles Inhouse bleiben?
Thomas Theißen: Die „dedizierte Private Cloud" hat zurzeit das größte Potenzial: Die Komplexität der IT wird reduziert, indem Anwendungen bedarfsgerecht bereitgestellt und automatisch verwaltet werden. Durch diese (keinesfalls pauschale!) Bereitstellung von Services kann eine interne Cloud auch deutlich energieeffizienter sein, und es ist heute möglich, selbst anspruchsvolle Anwendungen darauf zu betreiben.

funkschau: Wie bekomme ich mit der spezifizierten Cloud-Lösung sukzessive den nötigen Leistungszuwachs im Datacenter hin (Verdoppelung in drei Jahren), möglichst ohne die Verdoppelung der Energiekosten.
Thomas Theißen: Durch konsequente Fortführung der Maßnahmen, die schon jetzt auf den Weg gebracht sind: Konsolidierung der IT-Infrastruktur und des Datenmanagements - d.h. intelligentes Ressourcenmanagement unter Einbeziehung der zu erwartenden technischen Innovationen. Es könnte künftig durchaus sinnvoll sein, sich in Richtung einer „Public Cloud" zu bewegen und Services „von außen" zu beziehen.

funkschau: Sind mit der spezifizierten Cloud-Lösung die Ansprüche an das Datacenter in puncto Verfügbarkeit, Sicherheit und Compliance weiterhin gewährleistet?
Thomas Theißen: In der „Private Cloud" gelten natürlich nicht nur dieselben Regeln wie zuvor, sie sind speziell im Bereich „Verfügbarkeit" durch SLAs sogar genauestens definiert und können intern erbracht werden. In dieser Hinsicht und mehr noch unter Security- und Compliance-Aspekten haben „Public Cloud"-Anbieter noch einige Hürden zu nehmen, bevor sie eine höhere Akzeptanz finden.

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