CRN-Jahresrückblick 2015

Netzausbau – zurück zu alten Werten

18. Dezember 2015, 11:34 Uhr | Stefan Adelmann
© Vodafone

Vectoring erhitzt die Gemüter. Viele Wettbewerber der Telekom sehen nur Glasfaser als sichere Technologie der Zukunft. Doch auch der Mobilfunk stellt eine Alternative dar.

Während die ITK-Welt mit Virtualisierung, Internet of Things, Cloud und Unified Communications in die Zukunft blickt, scheint der Netzausbau auf der Stelle zu treten. Anstatt gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um das Breitbandziel der Regierung bis 2018 zu erreichen und Deutschland aus dem weltweiten Vernetzungsmittelfeld zu holen, verstricken sich die Betreiber viel lieber in Grabenkämpfe um Vorherrschaft und technische Grundlagen. Zuletzt hatte die Bundesnetzagentur der Deutschen Telekom grünes Licht für den Einsatz von Vectoring signalisiert. Der Wettbewerb sieht hier eine Rückkehr zu alten Werten und warnt vor der »Remonopolisierung durch die Hintertür«, wie es der ehemalige Breko-Präseident Ralf Kleint vor einigen Jahren ausdrückte. Immerhin würden die Bonner mit der umstrittenen Technologie in vielen Regionen die Hoheit über die Hauptverteiler erlangen und könnten, so befürchten die Mitbewerber, Preise, Qualität sowie Verfügbarkeit für andere Betreiber diktieren.

Ebenfalls zur Debatte steht die Zukunftsträchtigkeit von Vectoring. Immerhin basiert dieses auf den vorhandenen Kupferkabeln der Telekom, und nicht auf den leistungsfähigeren Glasfaser- oder TV-Leitungen. Die Regierung sowie der ehemalige Monopolist könnten also auf die schnelle und kostengünstigere Lösung setzen – nicht auf die nachhaltigere.

Vielleicht muss die technische Antwort aber nicht unter der Erde verlaufen. Aktuell arbeiten zahlreiche Unternehmen an der Marktreife des 5G-Standards, der Nutzer ab 2020 mit bis zu zehn GBit/s versorgen soll. Zum Vergleich: LTE bietet derzeit maximal 300 Mbit/s. Wird die neue Mobilfunkinfrastruktur flächendeckend eingesetzt, könnten auch datenhungrige Anwendungen kabellos vernetzt werden.


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