Auf dem Mobile World Congress unterschrieb Ex-CEO Stephen Elop Nokias Kapitulationserklärung – zukünftig soll es ein kastriertes Android vom Erzrivalen Google richten.
Es war ein denkwürdiger Tag vor fast genau drei Jahren: Am elften Februar 2011 kündigte Nokias damaliger Chef Stephen Elop zusammen mit seinem guten Freund Steve Ballmer, seinerzeit Microsoft-CEO, Nokias Erfolgs-Betriebssystem Symbian ab und ging wie man im Poker sagen würde »All-In«: Windows Phone sollte von nun an exklusiv Handys von Nokia antreiben.
Wohin sich Elops Strategie entwickelt hat, ist hinlänglich bekannt: Erodierende Marktanteile und Milliardenverluste haben dem ehemaligen finnischen Marktführer derart zugesetzt, dass die Handy-Sparte für einen Freundschaftspreis von 5,2 Milliarden Dollar an Microsoft verkauft wurde – in wenigen Wochen wird der Deal auch formell über die Bühne gehen.
Dass sich Windows Phone (WP) zum Rohrkrepierer entwicklen würde, war schon damals allen ernsthaften Marktbeoachtern klar: Alleine die Hardware-Anforderungen an diesen im Vergleich zu Googles Android extremen Ressourcenfresser sind derart hoch, dass es unmöglich ist, ein Windows-Phone-Smartphone zu einem Preis zu verkaufen, der es für die größten Wachstumsmärkte interessant macht. Dass es für die meisten Benutzer mit seiner Kacheloptik ähnlich sexy wirkt wie die Komikerin Cindy aus Marzahn und trotz hoher Subventionen für App-Entwickler immer noch deutlich weniger Anwendungen existieren als bei Apple und Google, kommt erschwerend hinzu.