Ein weiteres Ergebnis: Organisationen schätzen falsch ein, wer für die Daten in Cloud-Umgebungen verantwortlich ist. 49 Prozent der Befragten, die sich bereit für die DSGVO halten, sehen die Verantwortung für Daten-Compliance komplett beim Cloud-Anbieter (Cloud Service Provider CSP). Allerdings ist das Unternehmen selbst als der “Besitzer” der Daten oder als der „Data Controller“, wie es in der Verordnung heißt, verantwortlich und muss sicher stellen, dass ein CSP als so genannter Datenverarbeiter oder „Data Processor“ entsprechend den Vorgaben handelt. Diese Fehleinschätzung kann ihnen teuer zu stehen kommen, sobald die DSGVO-Regelungen in Kraft treten.
„Die DSGVO will Unternehmen zwingen, Datenmanagement ernst zu nehmen. Unsere Umfrage zeigt jedoch: Es besteht große Unsicherheit darüber, was getan werden muss, um die Vorgaben zu erfüllen. Doch der Countdown läuft und alle Missverständnisse sollten ausgeräumt sein, wenn die Verordnung nächstes Jahr gültig wird”, sagt Andreas Bechter, Regional Product Manager EMEA bei Veritas.
„Für Regelungen wie die DSGVO ist es wichtig zu verstehen, welche Daten in der Organisation vorhanden sind. Doch das ist nicht genug. Die Daten müssen so klassifiziert sein, dass Richtlinien auf sie angewendet werden können. Geschieht das nicht, kann es auch keine Compliance geben. Die Ergebnisse unserer Umfrage sollten genutzt werden, um Unternehmen über Irrglauben aufzuklären, die sie das Geschäft kosten könnten.”
Die DSGVO harmonisiert die Regelungen, wie mit personenbezogenen Daten innerhalb des EU-Raums umzugehen ist. Organisationen müssen sicherstellen, dass ausreichende technische und organisatorische Maßnahmen getroffen und die notwendigen Prozesse installiert wurden, um unmittelbar festzustellen, ob personenbezogene Daten verloren gingen. Die DSGVO tritt am 25. Mai 2018 in Kraft und betrifft jede Organisation, die Waren oder Dienstleistungen an EU-Bürger vertreibt oder ihr Verhalten beobachtet. Der Sitz der Organisation ist irrelevant.
Methodologie
Veritas hat den unabhängigen Marktforscher Vanson Bourne beauftragt, eine Studie durchzuführen. Dieser Report basiert auf den Ergebnissen. Im Februar und März 2017 wurden 900 Führungskräfte aus folgenden Ländern interviewt: Australien, Deutschland, Frankreich, Japan, Singapur, Südkorea, den USA und dem Vereinigten Königreich. Die Befragten kamen aus Organisationen mit mindestens 1000 Mitarbeitern aus verschiedenen Sektoren. Ein Kriterium war eine geschäftliche Beziehung der Organisation im EU-Raum.