Access-Netze

Optimierte letzte DSL-Meile

13. März 2014, 14:37 Uhr | Andreas Foglar, CEO bei Innoroute

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Geschäftsmodelle und Handhabung

Eine mögliche Architektur der You-QoS-Lösung - Legende: BRAS = Broadband-Remote-Access-Server, DSL = Digital-Subscriber-Line, DSLAM = DSL-Access-Multiplexer
Eine mögliche Architektur der You-QoS-Lösung - Legende: BRAS = Broadband-Remote-Access-Server, DSL = Digital-Subscriber-Line, DSLAM = DSL-Access-Multiplexer
© Innoroute

Ein mögliches Einführungsszenario könnte wie im Bild dargestellt aussehen. Ins Zugangsnetz wird ein Openflow-Switch eingebracht, zu dem die Datenströme jener Teilnehmer geleitet werden, die am You-QoS-Dienst teilnehmen. Der Switch markiert die Pakete mit der gewünschten Priorität, die dann vom DSLAM priorisiert werden.

Wird der Openflow-Switch an zentraler Stelle im Zugangsnetz eingebracht, kann sofort die You-QoS-Funktionalität für alle Teilnehmer angeboten werden. Vor allem Geschäftskunden und Home-Office-Nutzer könnten den Dienst online hinzubuchen und hätten garantierte Übertragungsbedingungen. Der Netzbetreiber könnte für die You-QoS-Funktionalität eine Gebühr erheben. Weitere Business Cases werden von den Projektpartnern noch untersucht.

Zurzeit konzentrieren sich die Forschungsaktivitäten der You-QoS-Projektpartner auf die neue Funktionalität beim Teilnehmer. Die Aufgabe lautet: Wie kann der Teilnehmerwunsch, eine bestimmte Anwendung zu priorisieren, ohne explizite Aufforderung erkannt werden. Zum Beispiel könnten alle Paketströme des gerade aktiven Browser-Tab priorisiert werden.

Es könnte aber auch vorkonfigurierte Teilnehmerpräferenzen geben. Zum Beispiel könnte in einem Familienhaushalt ein Elternteil einstellen, dass Pakete seines Home-Office-PC immer priorisiert werden und, dass Skype eine höhere Priorität als Youtube erhalten solle. Auch die Verwendung abstrakter Nutzerprofile zur Schnellkonfiguration ist möglich.

Ein möglicher Ansatz zur Vereinfachung der Klassifizierung ist die statistische Analyse der vom Teilnehmer empfangenen Paketströme. Da eine grundlegende Untersuchung aller Pakete mit DPI sehr rechenaufwändig ist, werden nicht alle Pakete analysiert, sondern ein Bruchteil davon nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.

Der neue Ansatz, den Teilnehmer selbst die Dienstgüte der von ihm empfangenen Datenströme auswählen zu lassen, hat sich als technisch durchaus machbar erwiesen.

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