In der Paneldiskussion "Nur die Größe zählt? Warum Investitionswettbewerb den Breitbandausbau voranbringt" erörterten fünf Marktexperten, warum der Investitionswettbewerb den Breitbandausbau voranbringt.
"Wir brauchen mehr Wettbewerb und nicht weniger und weiterhin die Planungssicherheit aus der Vergangenheit", zeigte sich Prof. Dr. Peter Winzer, Partner bei Dialog Consult und Professor für Telekommunikationswirtschaft an der Hochschule Rhein-Main, überzeugt. Der Markt wachse durch die Vielfalt der Anbieter. Knackpunkt sei derzeit allerdings, dass die Konsumenten Dienste oberhalb von 6 MBit/s kaum nachfragen. Entscheidend sei, dass die Zugangsvoraussetzungen so ausgestaltet werden, dass die Netze und Dienste als Gesamtheit für die Bevölkerung genutzt werden können.
Christof Sommerberg von QSC unterstrich mit seinem Statement aus dem Publikum die Wichtigkeit des Dienstewettbewerbs für den Breitbandausbau: "Die Auslastung gerade der hochbreitbandigen Netze muss noch zulegen. Hier besteht noch eine Nachfragelücke, die nur ein verstärkter Dienstewettbewerb schließen kann."
VATM-Präsident Knauer bestätigte: "Es muss eine Nachfragestimulierung erfolgen. Die Akzeptanz, für deutlich höhere Bandbreiten auch mehr zu bezahlen, muss erst noch geschaffen werden. Sonst kann der Breitbandausbau nicht, oder nur deutlich teurer erfolgen. An dieser Stelle ist auch der Staat gefragt."
Volker Leyendecker vom Satellitendienst-Anbieter SES Broadband Services plädierte ebenfalls für mehr Technologiemix. Er sieht die Satellitenanbieter bei den Ausschreibungen über systembedingte Nachteile häufig ausgegrenzt. In einzelnen Regionen habe sein Unternehmen jedoch bereits gezeigt, dass der Breitbandanschluss auch zu einem Zehntel der Kosten realisierbar sei. "Moderne Satelliten bieten heute bereits mehr Bandbreite, als die meisten Kunden überhaupt verlangen", so Leyendecker. Mit technischen Innovationen werde bis 2018 auch noch mehr Bandbreite erzielt werden können.