Mobile Endgeräte erleichtern in vielen Bereichen die Arbeit. Allerdings nur, wenn die IT eine effiziente, störungsfreie Infrastruktur schafft. Doch das ist nicht immer so trivial: Versteckte Hürden, wie umständliche Authentifizierungen via Smartphone, können Produktivitätskiller sein.
Der meistunterschätzte Zeitfresser beim mobilen Arbeiten ist der – gerade in Zero-Trust-Umgebungen relevante – Authentifizierungsprozess. Die ständige Eingabe von E-Mail-Adresse und Passwort beim Zugreifen auf Tools und Systeme kann lästig sein – dabei sind diese Zwischenschritte nicht immer notwendig. Im Idealfall erfolgt die Authentifizierung per Single-Sign-on (SSO), vorausgesetzt, der Zugriff erfüllt bestimmte Kriterien und der Kontext wird als vertrauenswürdig eingestuft. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn ein Mitarbeiter mit einem verwalteten Gerät aus dem Unternehmens-WLAN auf eine Anwendung aus dem Unternehmens-App-Store zugreifen möchte.
Eine zusätzliche Sicherheitsebene wie etwa eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) wird bei der Authentifizierung erforderlich, wenn sich der Kontext ändert – beispielsweise, wenn das Gerät in einem öffentlichen WLAN oder Nicht-EU-Land benutzt wird. In diesen Fällen erfolgt beim Einloggen eine weitere Prüfung der Benutzeridentität, etwa mithilfe von Zertifikaten oder über einen SMS-Code an ein zweites Gerät. Das Problem: Diese Verfahren erhöhen zwar die Sicherheit, schränken aber auch die Bedienfreundlichkeit ein. An diesem Punkt schafft Conditional Access Abhilfe, das die Authentifizierungsmethode an den jeweiligen Kontext anpasst. Dafür kann jedes Unternehmen im Vorfeld selbst festlegen, welche Situation beispielsweise als „sicher“ oder „unsicher“ gilt und welche Informationen dabei abzufragen sind. So reicht etwa für unternehmensverwaltete („gemanagte“) Geräte im Unternehmensnetzwerk ein Single-Sign-on aus, während für gemanagte Geräte in unautorisierten Ländern ein MFA-Verfahren erforderlich ist und unverwaltete Geräte gar keinen Zugriff auf bestimmte Anwendungen erhalten. Selbst wenn im Unternehmen prinzipiell keine mobilen Endgeräte zum Einsatz kommen, lässt sich eine Zweifaktor-Authentifizierung durchführen: Moderne Software-Tools ermöglichen eine MFA ohne zweites Gerät. Das Sicherheitsniveau bleibt dabei genauso hoch – bei störungsfreier Funktionalität.