Digital Signage

Quo Vadis Digital Signage?

16. September 2019, 11:14 Uhr | Autor: Jörn Hering / Redaktion: Natalie Lauer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Künftige Innovationstreiber

Selbstverständlich sind neben diesen Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Akquisition einzelner Projekte technische Innovationskraft und kluge Ideen gefragt. Insbesondere nachfolgende Trends und Themen fungieren aller Wahrscheinlichkeit nach künftig als Innovationstreiber:

  • Verschmelzung Online/Offline: Der stationäre Handel wird auch mit fortschreitender Digitalisierung eine wichtige, wenn auch etwas andere Rolle einnehmen, etwa über individualisierte Angebote, Sortimenterweiterung oder Einkaufserlebnis und Markenimage in Flagshipstores. Erste Onlinehändler gehen bereits den umgekehrten Weg und eröffnen eigene stationäre Filialnetzwerke zur Unterstützung des Onlinegeschäfts.
  • Identifizierung des Kunden innerhalb der Customer Journey: Über Sensoren/Beacons, die Integration von Mobile Apps, oder NFC können Kunden immer individueller angesprochen werden. Grundvoraussetzung dafür ist, die aktuellen Wünsche des Kunden zu (er-)kennen und gezielt zu adressieren, etwa Information, Beratung, Kaufinteresse oder Wartezeit.
  • Automatisierung/Self Service: Die zuletzt in diversen Fast-Food-Ketten ausgerollten Bestellterminals zeigen, wohin die Reise geht. Die Prozesse werden optimiert, Wartezeit verkürzt und das Personal unterstützt. Einsparung von Personal im großen Stil kann und sollte selten primäres Ziel sein. Gerade in beratungsintensiven Verkaufsgesprächen steigert die digitale Technik aber die vom Kunden subjektiv empfundene Kompetenz des Verkäufers.
  • Schnittstellen und (offene) Standards: Ob im Bereich A/V (UDP, RTSP, HDBaseT), auf Betriebssystemebene (HTML5, Android, Linux), Sicherheit, Dokumentation und Infrastruktur: In vielen Bereichen sollten Marktteilnehmer die Augen nach sich etablierenden Standards offen halten, denn diese werden zunehmend zur Voraussetzung des zusammenwachsenden Digital-Signage-Marktes.
  • Künstliche Intelligenz (KI): Nennenswert ist in diesem  Zusammenhang vor allem die Gesichtserkennung, die allerdings vor allem in Deutschland mit Vorbehalten beim Thema Datenschutz zu kämpfen hat. So könnte – ohne zu sehr in Stereotype abzugleiten – älteren Herren beispielsweise Werbung für Golfzubehör und jungen Damen für Handtaschen gezeigt werden.
  • Sprachsteuerung: Alexa und Google Assistant sind auf dem Vormarsch und werden von vielen in den nächsten Jahren auch für die Interaktion am POS gesehen. Abzuwarten bleibt allerdings die tatsächliche Akzeptanz der Nutzer in der Öffentlichkeit.
  • Augmented Reality: Die Überlagerung des echten Bildes durch ergänzende oder verändernde Informationen bietet vielfältige Möglichkeiten am POS. So kann sich der Benutzer etwa mit verschiedenen Kleidungsstücken, Sonnenbrillen, Nagellacken oder ähnlichem betrachten, ohne jede Variante tatsächlich an- oder ausprobieren zu müssen.
  • Überregionaler Service: Bei internationalen Rollouts fragen Kunden verstärkt länderübergreifende, europa- oder sogar weltweit einheitliche SLAs (Service-Level-Agreements) nach. Gerade für große Projekte eröffnet sich hierdurch eine interessante Möglichkeit der Differenzierung zum Wettbewerb.
  • Analytics: Obwohl seit den Anfängen von Digital Signage bereits sehr weit entwickelt, bietet das Thema der Messbarkeit von Interaktionen und Nutzung noch großes Potenzial, sowohl zur Bestimmung des ROI und damit letztlich der Investitionsentscheidungen als auch zur kontinuierlichen Optimierung der bestehenden Touch Points.

Bei aller technischer Innovation und Optimierung gilt dennoch: Über den Erfolg von Digital-Signage-Projekten werden auch in Zukunft maßgeblich die Konzept- und Content-Kompetenz sowie das Verständnis der Kundenbedürfnisse entscheiden.

Jörn Hering ist Key Account Manager Visual Solutions Vestel Germany

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