Mit diesen Auswirkungen müssen wir in Deutschland und Europa jetzt angemessen umgehen. Unsere Industrie, besonders der innovative Mittelstand und auch kleine innovative Handwerker, muss über die bestehenden Gefahren informiert werden.
Der erste Schritt muss sein, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es in jedem IT-System ein Hintertürchen gibt und nicht jeder angebotene Schutz eine tatsächliche Sicherheit bietet. Dafür gelten ganz einfache Grundregeln:
Kein Hersteller von Kommunikationssystemen oder Verschlüsselungssoftware wird von sich aus mitteilen, dass sein Produkt eine Backdoor enthält und dass der Schlüssel zum Decodieren bereits an staatliche Einrichtungen geliefert wurde. Grund ist nicht nur der drohende Image-Verlust, sondern auch eine unterschriebene Schweigepflicht mit hohen Strafandrohungen, zum Teil mit Gerichtsstandort in den USA.
Jedes Kommunikationssystem eines amerikanischen Herstellers oder mit BSI-Zertifikat in Deutschland enthält eine Hintertür.
Bei jedem System, das über einen Server kommuniziert, kann die Datenübertragung zu anderen Zielen umgeleitet werden (ähnlich einem Conference-Call). Dazu muss nur eine entsprechende Software im Server installiert werden. Das gilt besonders für die Handy-Kommunikation, wie der noch immer aktuelle NSA-Skandal bewiesen hat.
Jede End-to-End-Kommunikation kann durch einen Trojaner im Client zu einen gewünschten Ziel umgeleitet werden, ohne dass dies vom Server oder Client bemerkt werden kann. Das ist auch dann möglich wenn ein Client ausgeschaltet ist und an der Stromversorgung (Kabel oder Akku) angeschlossen ist.
Ein Trojaner wird heute nicht mehr mittels eines Anhanges in einer Email oder SMS versendet. Es genügt eine ganz normale Kommunikation, um den Eindringling unbemerkt in ein beliebiges System einzuschleusen.