Software-defined WAN

SD-WAN – die Grundlagen

1. Juni 2018, 10:30 Uhr | Autor: Nadir Yilmaz / Redaktion: Diana Künstler
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Als relativ neue Technologie bietet SD-WAN, sowohl aus IT- als auch aus Service-Provider-Sicht, Vorteile. Worum es sich dabei genau handelt und was bei der Einführung im Unternehmen zu beachten ist: die Basics im Überblick.

Das softwaredefinierte Wide-Area-Netzwerk (SD-WAN oder SDWAN) ist eine spezielle Anwendung der Software-Defined-Networking-Technologie (SDN) für WAN-Verbindungen, welche dazu verwendet werden Unternehmensnetzwerke zu verbinden, auch Zweigstellen und Rechenzentren, das Ganze auch über große geografische Entfernungen. Ein WAN kann beispielsweise verwendet werden, um Zweigstellen mit einem zentralen Unternehmensnetzwerk zu verbinden oder um Rechenzentren miteinander zu verbinden, auch auf größerer Entfernung. In der Vergangenheit verwendeten diese WAN-Verbindungen häufig Technologien, die spezielle proprietäre Hardware erforderten. Die SD-WAN-Bewegung versucht mit Hilfe eines Software-Ansatzes mehr von der Netzwerksteuerung in die „Cloud“ zu verlagern.

SD-WAN ist eine sehr neue Entwicklung auf dem Markt. Durch die Verwendung eines zentralisierten, anwendungsbasierten Policy Controllers mit Analysefunktionen für Anwendungs- und Netzwerksichtbarkeit sowie eines Software-Overlays wurde sie zu einer Möglichkeit, vorhandene hybride WAN-Architekturen zu nutzen. Einige SD-WAN-Architekturen enthalten eine SD-WAN-Weiterleitung, die eine intelligente Pfadauswahl über WAN-Verbindungen ermöglicht. SD-WAN wird immer beliebter, da es die Bereitstellung von Geschäftsanwendungen kostengünstiger macht und die Effizienz der Zweigstellen-IT durch Automatisierung verbessert. Außerdem können Unternehmen ihre MPLS-Kosten senken. Deshalb planen viele Unternehmen im kommenden Jahr, auf SD-WAN umzusteigen. Mittlerweile ist die Technologie für Unternehmen von wachsendem Interesse. Gartner prognostiziert, dass bis Ende 2019 rund 30 Prozent der Unternehmen SD-WAN in ihren Zweigstellen einsetzen werden. Und die International Data Corp (IDC) schätzt, dass der weltweite SD-WAN-Umsatz im Jahr 2020 die 6 Milliarden US-Dollar Grenze überschreiten wird, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von mehr als 90 Prozent im Zeitraum 2015-2020.

Geschäftsfaktoren
Unternehmenskunden verlangen flexiblere, offene und Cloud-basierte WAN-Technologien, anstatt proprietäre oder spezialisierte WAN-Technologien zu installieren, die oft teure, feste Schaltungen oder proprietäre Hardware beinhalten. Viele der neuen, softwaredefinierten WAN-Angebote können zum Beispiel zur Verbesserung und Sicherung der Internet-Konnektivität verwendet werden, wodurch sie wettbewerbsfähiger als mit teureren Legacy-WAN-Technologien wie E-1 oder MPLS (Multiprotocol Label Switching) werden. In einigen Fällen verwendet die softwaredefinierte WAN-Technologie Internet-Breitbandverbindungen, um teurere Lösungen zu ersetzen. Die Virtualisierungstechnologie kann Sicherheit und VPN-Technologie (Virtual Private Networking) auf Breitband-Internetverbindungen anwenden, wodurch diese sicherer werden. Neben LTE bieten LTEA- oder neuere 5G-Technologien mehr als genug Bandbreite und „Hot-Failover“-Zuverlässigkeit für normale und günstige Breitbandanschlüsse. Software-defined WAN hat auch den Vorteil, potenziell teure Routing-Hardware zu ersetzen, indem Konnektivität und Dienste über die Cloud bereitgestellt werden. Die neue SD-WAN-Technologie kann außerdem flexibler sein.

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