Die Virtualisierung kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Ihr gegenüber stand bisher der erhöhte Administrationsaufwand. Neue KVM-Lösungen können jedoch virtuelle und physische Server unter einem Dach vereinen.
Von Jörg Poschen
Eine optimale Ressourcennutzung, hohe Kosten- und Energieeffizienz sind die vorherrschenden Themen in der IT. Darin sind sich auch die führenden Meinungsgeber wie Gartner, IDC oder Experton einig und räumen folglich den Technologien, die den genannten Maximen zur Verwirklichung verhelfen, höchste Priorität ein. Quasi als "Allheilmittel" am häufigsten empfohlen und stets bei den IT-Essentials top platziert ist dabei die Virtualisierung. Eine feine Sache, wenn man bedenkt, dass diese Technologie es ermöglicht, zum Beispiel die in der Regel nur zu 30 Prozent genutzten Ressourcen (Prozessor-, Speicher- und Festplattenkapazität) der physisch vorhandenen Server einfach mehreren virtuellen Maschinen zur Verfügung zu stellen. Allein bei einer Virtualisierung von Servern können so beträchtliche Hardware-Ausgaben und damit Stellfläche in Rechenzentren eingespart sowie Energiekosten gesenkt werden. So glaubt auch Ben Grimes, CTO von Avocent, dass "ein wesentlicher Grund für die verstärkte Einführung von Virtualisierungstechnologien der Anstieg der Hardware- und Energiekosten sei."
Das klingt alles sehr gut, aber ist leider (noch) nicht ganz perfekt. "Die Einführung von Virtualisierungstechnologien geht jedoch auch mit zusätzlichen Managementproblemen einher", so Grimes. Denn dem unbestreitbaren Nutzen der Server-Virtualisierung steht auch ein unverhältnismäßiger hoher Administrationsaufwand bei der Einrichtung, Verwaltung und Pflege einer gemischten physischen und virtuellen Infrastruktur gegenüber.
"Konsolidiertes Management" heißt die Zauberformel, um alle Vorteile zu erhalten. Und die technologischen Lösungen dafür liefern genau jene Anbieter aus dem Bereich KVM- und Infrastruktur-Management, die noch vor wenigen Jahren fürchteten, dass eine eventuell mit der Virtualisierung einhergehende Schrumpfung des physischen Server-Marktes zu einer Eintrübung des KVM-Kerngeschäftes führen würde. Aber die Hersteller, allen voran Avocent, gingen schnell in die Offensive und präsentierten Plug-Ins für ihre Management-Applikationen, mit denen ESX-Server und deren Verwaltungssystem Virtual Center (VM-Ware) und neuerdings auch Xen-Server in eine zentralisierte Bedienoberfläche integriert werden können. Grimes fasst die Vorteile zusammen: "IT-Administratoren verfügen jetzt über einen robusteren Bestand an Tools, mit dem sie die komplexesten Probleme ihrer Umgebung – Energie und Virtualisierung – bewältigen können."