Weltweit werden elektronische Geräte vernetzt und mit mobilen Benutzerschnittstellen ausgestattet. Die Realität wird virtuell und auch KI hält bereits Einzug in unseren Alltag. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos, doch auch die Gefahren der totalen Vernetzung lassen sich nur schwer abschätzen.
Insbesondere der Schutz sensibler Daten muss durch klare Sicherheitsstandards gewährleistet werden, um die Risiken von Kriminalität, Spionage oder Sabotage zu minimieren. Privatpersonen sind hier ebenso potentielle Ziele wie Unternehmen oder Staaten. An den notwendigen Sicherheitskonzepten wird vielerorts bereits gearbeitet.
Smart Life: Die Zukunft wird zur Gegenwart
Unser Leben wird smart. Die massenhafte Verbreitung des Smartphone stellt den Beginn einer Entwicklung dar, deren Ende noch längst nicht abzusehen ist. Mittlerweile „denkt“ nicht nur unser Mobiltelefon für uns mit, sondern auch der Fernseher, Staubsauger und Kühlschrank, unsere Kleidung oder unser Auto. Die Kommunikation der Geräte findet über das Internet statt, was die Steuerung ortsunabhängig macht. Dies hat den praktischen Vorteil, dass beispielsweise die Heizung des Eigenheims bereits eine Stunde vor dem Eintreffen angeschaltet werden kann oder das Licht beim Betreten der Wohnung automatisch angeht. Zukünftig lässt sich die Mehrzahl der elektronischen Geräte im Haushalt mit wenigen Klicks auf dem Smartphone oder der Smartwatch steuern. Es braucht jedoch nicht viel Fantasie, um auch das Gefahrenpotential zu erkennen, das sich aus dieser Technologie ergibt.
Hacker und Cyberterroristen
Der klassische Wohnungseinbrecher – bewaffnet mit Schraubenzieher oder Stemmeisen – könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Denn immer mehr Deutsche schützen sich vor der wachsenden Zahl an Einbrüchen mit elektronischen Sicherheitssystemen wie Tür- und Fensterschlössern, die man von unterwegs per App verriegeln kann. Doch das Internet ist als Schnittstelle zwischen Gerät und Benutzer ein potentieller Schwachpunkt: Hacker können sich hier verhältnismäßig einfach Zutritt verschaffen und Alarmanlagen deaktivieren oder Schlösser entriegeln. Leider muss davon ausgegangen werden, dass nahezu sämtliche elektronisch oder funktechnisch verbundenen Systeme von Dritten überwacht, kontrolliert und manipuliert werden können.
Was im privaten Bereich schon enormen Schaden verursacht, kann sich im öffentlichen Raum zur Katastrophe auswachsen. So können Hacker beispielsweise die Ampelanlagen auf Deutschlands Straßen über das Internet ansteuern und umprogrammieren. Auch Energieunternehmen müssen sich darauf einstellen, dass Cyberkriminalität ein immer größeres Risiko für sie darstellt – wie der Weltenergierat bereits im vergangenen Jahr in Berlin warnte. Angriffe auf die Wasser- oder Stromversorgung sind hier ebenso möglich wie auf Atomkraftwerke. Dass es sich dabei keineswegs nur um Panikmache handelt, zeigen Vorfälle der jüngeren Vergangenheit: So verursachte beispielsweise Ende 2015 ein Computervirus einen mehrtägigen Stromausfall in der Westukraine. In Südkorea waren nach Aussagen der Regierung die Atomreaktoren mehrfach das Ziel von Cyberattacken aus dem Norden.