Sicherheit

Skype aus Datenschutzsicht

23. September 2013, 13:47 Uhr | Karl-Uwe Lüllemann, SK-Consulting Group

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Microsoft liest mit

Die Nachricht der heise-Redaktion, dass Microsoft die Inhalte des Skype-Chats scannt, ist auch keine vertrauensbildende Information. Mit dieser Tatsache konfrontiert, wies Microsoft nur lapidar darauf hin, dass dieses Scannen zum Schutz vor Spam und Phishing in den Skype-Datenschutzrichtlinien so vorgesehen sei. Die heise-Redaktion bewertet diese Äußerung so: "Die Fakten sprechen […] gegen diese Erklärung."

Natürlich haben auch US-Behörden Zugriff
Nicht erst seit PRISM ist bekannt, dass Microsoft US-Behörden Zugriff auf Kundendaten gewährt . Dies gilt natürlich auch für Skype, aber ebenso für Daten, die in Europa liegen  und auf die Microsoft aus den USA dennoch Zugriff nehmen kann. Dies bestätigte ein Senior Privacy Specialist der Telekom auf Nachfrage im Rahmen der Datenschutzkonferenz "DuD 2013". Somit sind die Daten bei Skype nicht sicher, nicht einmal wenn die Daten ausschließlich in der EU gespeichert werden!

Sicht der Aufsichtsbehörde: kritisch
Und was sagt die Datenschutzaufsichtsbehörde zu Skype? "Aus Datenschutzsicht ist der Einsatz von Skype […] kritisch zu sehen." Insbesondere könnte der Einsatz von Skype "auch eine Bedrohung für die Datensicherheit der informationstechnischen Infrastruktur des jeweiligen Unternehmens darstellen. Die Software ist darauf ausgelegt, Firewalls zu überwinden und bietet unter anderem auch die Möglichkeit beliebige Dateien zu transferieren." Der Schutz von personenbezogenen Daten ist hiermit nicht mehr gewährleistet und es kann zu Verstößen gegen das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) kommen, wenn die Software mit entsprechenden schützenswerten Daten "gefüttert" wird.


  1. Skype aus Datenschutzsicht
  2. Microsoft liest mit
  3. Es gibt doch bestimmt da noch was anderes, oder?
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