Noch schwieriger wird die Lage für die Provider durch die extrem steigende Datennutzung, die vor allem durch die explosionsartig wachsende Nutzung von Streamingdiensten für Musik und Videos sowie den sozialen Netzwerken befeuert wird. Der Bitkom geht davon aus, dass das mobil übertragene Datenvolumen 2019 um weitere 40,5 Prozent auf 2,95 Milliarden Gigabyte zulegt. Schon im vergangenen Jahr war der Datenstrom um 51 Prozent von 1,39 auf 2,10 Milliarden Gigabyte angeschwollen. Jeder zweite Nutzer (52 Prozent) gibt deshalb auch an, dass sein monatliches Inklusivvolumen schon heute nicht mehr ausreiche.
Dennoch lässt sich das enorme Wachstum für die Anbieter kaum monetarisieren. Statt Datenvolumen zuzukaufen, nehmen die meisten Nutzer lieber gedrosselte Geschwindigkeiten in Kauf und schränken ihren mobilen Medienkonsum ein, bis der nächste Abrechnungsmonat beginnt. Zudem wechseln immer mehr Kunden in Tarife, bei denen bestimmte von ihnen häufig genutzte Dienste wie Musik- und Video-Streaming oder Social Media nicht auf das Inklusivvolumen angerechnet werden. »Tarife mit mehr Inklusivvolumen sind unterm Strich oft günstiger, als im laufenden Abrechnungsmonat zusätzliche Kapazität hinzubuchen«, empfiehlt auch Ametsreiter.
Neun von zehn mobilen Internetnutzern befürworten solche »Zero-Rating«-Tarife grundsätzlich. Nur jeder zweite (53 Prozent) kann sich aber vorstellen, diese auch selbst zu nutzen, wobei nur jeder Vierte von ihnen auch bereit wäre, dafür mehr zu bezahlen.