Die Fortsetzung dieser Preisproblematik zeichnet sich auch beim kommenden 5G-Standard ab, der den Netzbetreibern hohe Investitionen abverlangt. Zwar erwarten sich 76 Prozent der Deutschen davon eine bessere Netzabdeckung, höhere Verbindungsgeschwindigkeiten (65 Prozent) und weniger Netzausfälle (63 Prozent). Auch kürzere Reaktionszeiten (47 Prozent) und längere Akkulaufzeiten (25 Prozent) stehen hoch im Kurs der Erwartungen. Nur vier Prozent haben hingegen keine besonderen Erwartungen an 5G, 12 Prozent sehen zwar mögliche Verbesserungen, geben sich aber auch mit dem bestehenden 4G-Netz zufrieden.
Gleichzeitig ist die Zahlungsbereitschaft der Kunden trotz dieser insgesamt hohen Erwartungen an das neue Netz aber äußerst gering. 39 Prozent sind nicht bereit, einen Aufpreis für 5G zu bezahlen. Immerhin 31 Prozent der Smartphone-Nutzer würden monatlich maximal 10 bis 20 Euro zusätzlich dafür berappen, 25 Prozent wären die Vorteile des neuen Netzstandards weniger als zehn Euro pro Monat wert. Die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft liegt bei 5 Euro zusätzlich pro Monat. Angesichts der zu erwartenden Kosten im hohen zweistelligen Milliardenbereich für die Frequenzen und den Aufbau flächendeckender Netze sind das keine guten Aussichten für die Netzbetreiber.
Trotz der Anhaltenden Beschwerden über Funklöcher und schlechte Netzabdeckung zeigt die Bitkom-Studie auch, dass die Betreiber schon heute kontinuierlich in Verbesserungen investieren. 2019 werden sie erneut mehr als zwei Milliarden Euro für die bestehende Netzinfrastruktur ausgeben, nochmals etwas mehr (0,5 Prozent) als im Vorjahr. Die peripheren Kosten für Posten wie die Frequenzen und Gebäude sind dabei noch nicht eingerechnet.