Hat Ihr Unternehmen einen Plan B für die IT-Systeme? Wie reagieren Sie auf einen erfolgreichen Hacker-Angriff, auf gestohlene Mobilgeräte oder einen Brand im Rechenzentrum? Die meisten Unternehmen dürften diese Fragen ins Schleudern bringen. In einer weltweiten Umfrage von Kaspersky Lab gaben 60 Prozent der Unternehmen zu, keinen oder keinen vollständig umgesetzten Notfallplan zu haben. Zeit für einen Plan B - hier finden Sie die nötigen Tipps.
Eine schlechte Herangehensweise ist es, IT-Security reaktiv zu betreiben: Durch einen Datenklau wurden wichtige Unternehmensinformationen gestohlen? Erst danach überlegen Sie, wie Sie darauf reagieren. Ein Mitarbeiter hat sein Smartphone mit wichtigen Daten verloren? Erst im Anschluss überdenken Sie die Möglichkeiten zur Schadensbegrenzung. Gute IT-Security denkt voraus. In die Schublade gehört deshalb unbedingt auch ein Notfallplan, der solche Fälle abdeckt.
Wer noch keinen Notfallplan hat, muss als erstes die Anforderungen im Unternehmen abstecken. Was soll geschützt werden und vor allem auch wovor? Wer beispielsweise mobile Mitarbeiter beschäftigt, die mit sensiblen Daten auf den Notebooks umherreisen, muss den Fall abdecken, dass Notebooks gestohlen oder verloren werden. Bei einem Unternehmen mit Rechenzentren ausschließlich in Deutschland sind Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben nicht besonders risikoreich, trotzdem sollte man aber Überflutungen oder Feuer in den Notfallplan integrieren. Also erst einmal eine Liste mit allen IT-Assets machen, etwa ERP- oder Mail-System und beurteilen wie wichtig diese für den Betrieb sind und danach die Bedrohungen erfassen. Am besten formulieren Sie dazu konkrete Szenarien, etwa, dass ein Stromausfall die Mail-Server lahm legt. Wichtig ist, dass Sie sich zu allen Punkten überlegen, wie lange sie ohne die entsprechenden Systeme auskommen können. Also, wie lange dürfen Mail-Server ausfallen oder ERP-Systeme nicht erreichbar sein. So kann es beispielsweise für ein Unternehmen völlig in Ordnung sein, wenn es einen Tag lang keine neuen Inhalte auf die Webseite bringen kann, weil das Content-Management-System ausgefallen ist. Für eine Online-Redaktion ist das dagegen ein großes Problem.