Nicht nur Marktexperten wie Freenet-Chef Christoph Vilanek fürchten, dass durch die O2-/E-Plus-Elefantenhochzeit die beiden – in vertrieblicher Hinsicht – innovativsten Anbieter vom Markt verschwinden. Am Ende bleiben drei fast gleich große Player übrig. Die Preise werden eher steigen als sinken.
Ein hartes Urteil zum positiven Entscheid der EU-Kommission in Sachen E-Plus/O2 fällt auch Hans Joachim Wolff, Vorstand des Deutschen Verbands für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT): »Weniger Anbieter mit eigener Netzkapazität am Markt bedeuten im Zweifel weniger Wettbewerb und weniger Innovationskraft. Die Entscheidung ist deshalb so gravierend, weil sie sich als unumkehrbar darstellt, da durch die geschaffenen Rahmenbedingungen keine neuen Netzbetreiber hinzukommen können. Damit ist der Mobilfunkmarkt in Deutschland über Jahrzehnte mit drei Anbietern abgeriegelt. Unter dem Strich ist diese Entscheidung zum Nachteil der Verbraucher und geschäftlichen Anwender - und deshalb abzulehnen«.
Der auf den ersten Blick mit strengen Auflagen verbundene EU-Entscheid könnte sich am Ende - einmal mehr - als Sieg der Lobbyisten erweisen: Verlierer sind am Ende die Verbraucher, der Handel und die Mitarbeiter – Gewinner sind einzig die Aktionäre und Banken.