Der DSL-Router von Jacoby für den drahtlosen Zugang zum Internet hatte zahlreiche, für den Nutzer versteckte Features. Einige davon geben dem Internet-Service-Provider (ISP) Zugriff auf jedes Gerät im Heimnetzwerk. Jacoby fand in der Internetschnittstelle seines Router Funktionen wie „Web Cameras“, „Telephony Expert Configure“, „Access Control“, „WAN-Sensing“ und „Update“. Ursprünglich wurden solche Features von den ISPs eingebaut, um möglichst einfach technische Probleme auf Anwenderseite lösen zu können. Tatsächlich sind sie aber enorme Sicherheitsrisiken. Die Internetschnittstelle besteht nur aus Webseiten mit alphanumerischen Adressen. Mit Hilfe einer universellen Schwachstelle könnten Angreifer über eine einfache Manipulation der Nummern am Ende der Adresse zwischen den Funktionen hin und her wechseln.
„Sowohl Nutzer als auch Hersteller sollten die Sicherheitsrisiken kennen, wenn Geräte mit dem Internet verbunden sind“, sagt David Jacoby, Security Analyst bei Kaspersky Lab. „Außerdem sollte Anwendern klar sein, dass nur starke Passwörter wirklich sicher sind und es immer versteckte unkontrollierbare Features geben kann. Bei einem Gerät, das als sicher gilt und dies auch noch in seinem Namen ausdrückt, konnte ich innerhalb von nur 20 Minuten sehr ernste Sicherheitslücken entdecken. Welche Risiken würde da wohl erst eine groß angelegte Untersuchung zu Tage bringen? Das ist nur eine von vielen Fragen, die Gerätehersteller zusammen mit Sicherheitsexperten und Anwendern rasch diskutieren sollten. Eine andere Frage betrifft die Lebensdauer der Geräte. Aus Gesprächen mit Herstellern weiß ich, dass einige keine Sicherheitsupdates mehr zur Verfügung stellen, sobald eine neue Gerätegeneration auf den Markt kommt. Bei NAS ist das zum Beispiel alle ein oder zwei Jahre der Fall, die Speicher werden jedoch viel länger genutzt.“
Security-Tipps für internetfähige Geräte
Um internetfähige Geräte möglichst keinen Angriffen auszusetzen, sollten Anwender daher die folgenden Tipps beachten:
Die komplette Studie von David Jacoby ist unter dem Titel „Internet of Things: How I Hacked My Home“ hier verfügbar.