Ethernet dominiert schon heute die privaten lokalen Netze. Zunehmend kommt das Protokoll nun in den Metro- und Weitverkehrsnetzen der Carrier sowie auf der „letzten Meile“ zum Einsatz. Der durchgängige Einsatz einer Technologie ist kostengünstig und neue Standards erhöhen die verfügbare Bandbreite.
Von Wolfgang Schulte
Mehr als 95 Prozent des Datenverkehrs im Internet hat seinen Ursprung oder das Ziel in Lokalen Netzen (LANs). Die geringen Kosten einer Ethernetanbindung zum Beispiel von PCs, Router oder Switche, die etablierten IEEE-802-Protokolle im LAN und die Flexibilität (bald bis 100 GBit/s) der Bandbreitennutzung ermöglichen, ja erfordern, diese Technik der Anbindung. Ein neuer Begriff für Stadtnetze - Metro-Ethernet-Netze (MEN) - die auf Carrier-Ethernet (CaE) basieren, hat sich bereits etabliert. Neue IEEE-Standards erweitern den etablierten Standard CSMA/CD 802.1 Bridging. Nach der Einführung von IEEE 802.1Q, in der Erweiterung von 2005, für Virtual LAN (VLANs) wurden jetzt neue Standards wie IEEE 802.1ad Provider Bridge (PB) (http://standards.ieee.org/getieee802/download/802.1ad-2005.pdf) und IEEE 802.1ah Provider Backbone Bridge (PBB) entwickelt.
Telekom testet bereits Die Deutsche Telekom arbeitet, zusammen mit Nokia Siemens Networks, an der Erprobung dieser neuen Technik. Der Ex-Monopolist sieht aber, wie Nokia Siemens Networks, mit MPLS größere Vorteile hinsichtlich Skalierbarkeit und Effizienz. Die bisher verwendete ATM-Technologie wird deshalb durch Ethernet-Technologie mit MPLS-Transportmechanismen mittelfristig substituiert. Dabei wird versucht, Vorzüge von PBB und MPLS zu kombinieren. Alle namhaften Hersteller von Netzkomponenten wie Nortel, Alcatel-Lucent, Juniper Networks und Cisco haben bereits entsprechende Produkte für die Carrier-Ethernet-Netze in ihrem Portfolio.