Der Standard IEEE 802.1ad Provider Bridge (PB) von 2005 ist eine erste Erweiterung des VLAN-Standards IEEE 802.1q (Amendement 4) und ermöglicht allen Serviceprovidern kundeneigene VLANs für mehrere Kunden gleichzeitig bereit zu stellen. Ein neuer Tag, hier jetzt Service-VLAN-Tag (S-Tag) genannt, wurde eingeführt. Dieser identifiziert den Dienst und die virtuellen LANs im Provider Bridge Network. Bis auf das Canonical Format Indicator-Bit (CFI) des Tags für VLANs – es wird ersetzt durch ein Drop Eligible Indicator-Bit (DLI) – ist der S-Tag identisch mit dem Tag im bestehenden IEEE 802.1q Standard.
Dieser IEEE 802.1q Tag wird jetzt zum Customer VLAN Tag (C-TAG). Der C-Tag dient unverändert der Kennzeichnung der VLANs für den Endkunden. Der Sender fügt diesen Tag hinzu, der Empfänger entfernt ihn wieder. Diese Kennzeichnung wird vom Netzbetreiber transparent durch sein Netz geleitet (getunnelt). Mit dem Übergang der Daten vom Kundennetz in das Provider Bridge Network (PBN) wird der S-Tag vom Provider hinzugefügt. Der C-Tag bleibt unverändert erhalten. Beim Verlassen des PBN wird die Kennzeichnung des Netzbetreibers wieder entfernt. Diese Methode wird auch als Q-in-Q-Einbettung oder Doubled-Stacked-VLANs bezeichnet.
Damit die Switche beim Provider nicht die gleichen MAC-Adressen von den angeschlossenen Kundenstationen benutzen wie die Switche beim Kunden – die MAC-Adress-Tabellen würden anwachsen und TopologieÄnderungen beim Kunden müssten vom Provider nachvollzogen werden – wurden für Provider neue MAC-Adressen definiert (http://standards.ieee.org/regauth/groupmac/Standard_Group_MAC_Adress_assignment.pdf).