Das Spanning-Tree-Protokoll (STP) des Kunden und die Definition seiner eigenen VLANs dürfen durch den Anschluss des LANs beim Provider ebenfalls nicht beeinflusst werden. Das STP und die VLANs beim Provider sind jetzt völlig getrennt von der Kundeninfrastruktur. Der erweiterte VLAN-Bereich erlaubt dem Serviceprovider, seinen Kunden, verschiedene Dienste über gesicherte VLANs anzubieten. Beim Netzbetreiber ist jetzt zu prüfen, ob die neuen MAC-Adressen von den bereits installierten Switchen unterstützt werden. Für den neuen S-Tag wurde von der IEEE ein neuer Ethernet Protocol Type mit der Kennzeichnung
x’88a8’ reserviert. Der C-Tag nutzt unverändert den Ethertype x’8100’ und sorgt so für eine Kompatibilität zum bestehenden IEEE 802.1q Standard. Der neue Standard IEEE 802.1ah Providers Backbone Bridges (PBB) von 2008 ist die Spezifikation, um mehrere Provider Bridge Networks, unter Beibehaltung der externen Kunden VLANs, miteinander zu verbinden. Zu diesem Zweck musste der bestehende CSMA/CD-Header wiederum erweitert werden.
Dieses neue Verfahren wird mit MAC-in-MAC bezeichnet. Das heißt, die MAC-Adressen von den Geräteeinheiten beim Kunden sind getrennt von den MAC-Adressen der Router oder Switche beim Netzbetreiber. Mit dem neuen IEEE 802.1ah-Header wird unter anderem eine 2 Byte große Extended-Service-ID (I-SID) eingeführt. Mit dieser Kennung wird der entsprechende Dienst im Provider Backbone Bridge Network (PBBN) angesprochen. Mit den zusätzlichen 216 möglichen Diensten wird die Limitierung durch die 12 Bit im C-Tag und S-Tag für die dort möglichen 4.096 VLANs erweitert. Mit diesem Standard wird auch eine klare Trennung von Provider- und Kundennetz möglich. Die obere Grafik verdeutlicht die Entwicklung der Protokollstapel, von CSMA/CD über das VLAN bis zum PBBN. Jede Erweiterung der Standards brachte zusätzliche Header-Informationen, das heißt auch mehr Overhead in die Übertragung von Daten.
Service Tag (VPN Identifier – I-SID): Mit diesen Kennungen werden die Identifizierungen der Endpunkte ermöglicht und erlauben eine Erweiterung von 4096 auf mehr als 16 Millionen VPNs.
Provider VLAN ID (B-VID): Hier werden die VLANs für eine Gruppe von Kunden, für den Zugriff auf vorbestimmte Verbindungen, erstellt. Zusätzlich wird hiermit ein effizientes Network Traffic Engineering ermöglicht.
Serviceprovider Addressing (B-SA und B-DA): Durch die Backbone-MAC-Adressierung wird die sicherheitsrelevante Trennung von Kunden-MAC-Adressen auf die Netzbetreiber-MAC-Adressen erlaubt.