Damit Finanz-Unternehmen Latenzen wirksam bekämpfen können, müssen sie Lösungen sowohl für das Metro- als auch das Langstreckennetz finden. Denn es kann sein, dass auf einer Langstrecke etwa zwischen London und Frankfurt keine Latenzprobleme auftreten, trotzdem aber signifikante Verzögerungen zur Frankfurter Börse entstehen, wenn diese nicht zufällig auf der Langstrecke liegt. Daher ist eine Ende-zu-Ende-Toolbox notwendig, um immer und überall die schnellstmögliche Netzwerk-Verbindung sicherzustellen.
Diese Toolbox muss native Wellenlängen unterstützen - das heißt, sie muss mit einer einzigen Glasfaser 1 GbE- und 10 GbE-Signale transportieren können, um unnötige langsame Multiplexing-Elektronik zu vermeiden. Es gibt außerdem einige innovative Technologien zur Reduzierung von Dispersion. Der konventionelle Ansatz, lange Glasfaserspulen zum Kompensieren von schwachen Signalen in DWDM-Ansteuerungen zu benutzen, kann das Glasfaser-Netzwerk um 10 bis 15 Prozent verlängern, was die Latenzen signifikant erhöht. Auf diese Spulen kann durch den Einsatz von elektronischer Dispersions-Kompensation und gitterbasierter Kompensation verzichtet werden, wodurch sich hunderte Millisekunden in einem 1000 Kilometer langen Netzwerk einsparen lassen.
Wenn FEC für ordnungsgemäße digitale Leistungsdaten auf langen Distanzen benötigt wird, ist schnelles Kodieren und Dekodieren eklatant wichtig, um Latenzen zu verkürzen. Produkte von der Stange erhöhen Latenzen oft um einige Mikrosekunden während des Kodierungs- beziehungsweise Dekodierungs-Prozesses. Maßgeschneiderte Asics ermöglichen hingegen parallele Verarbeitung, um diese Prozesse in möglichst kurzer Zeit durchzuführen und so potenziell Dutzende Mikrosekunden gegenüber anderen Implementierungen zu sparen.