Latenz kann auf verschiedene Weise entgegengewirkt werden. Erstens über die Leistungsfähigkeit der physikalischen Infrastruktur. Zur Gewährleistung einer maximalen Leistungsfähigkeit ist eine fachmännische Verlegung durch eine qualifizierte Installationsfirma unabdingbar. Alle wichtigen Parameter müssen mit neu kalibrierten Geräten mit neuester Firmware getestet werden und den Test bestehen. Eine mangelnde Leistungsfähigkeit der Verkabelung führt zu hohen Bitfehlerraten und damit zu Übertragungswiederholungen bis hin zum Verbindungsabbruch.
Zweitens über die Sicherheit auf der physikalischen Ebene. Wer kontrolliert die Übertragungsdichte, wenn die Links nicht verwaltet, nicht dokumentiert sind? Wer sichert ab, dass eine Verbindung nicht versehentlich gekappt wird? Handel funktioniert nicht über eine unterbrochene Leitung. Unternehmen geben oft Unsummen für Hardware aus und übersehen dabei den Stellenwert der Netzwerk-Installation, worüber die Hardware läuft. Installationsfirmen, die ihr Handwerk verstehen, dürfen weder Kosten noch Mühen scheuen, um ihr Personal zu qualifizieren. Vorkonfektionierte Kabelsätze reduzieren ihrerseits die mögliche Fehlerrate. In der Praxis entscheidet jedoch bereits die präzise Installation der Verkabelungsinfrastruktur darüber, ob eine Datenübertragung mit geringst möglicher Latenz erfolgen kann. 5 Prozent des IT-Budgets werden in die Infrastruktur investiert, während die anderen 95 Prozent (Server, Switches, Speicher) von diesen 5 Prozent abhängen. Warum dann bei diesen 5 Prozent geizen?
Letztendlich entscheiden auch Flexibilität und Agilität. Es sollte keine Glasfaser mit geringem Bandbreiten-Längenprodukt über kurze Distanzen eingesetzt werden, sondern die Technologieentwicklungen eingeplant werden. Der 40/100 Gigabit-Ethernet-Standard nutzt Glasfaser-Trunks zur parallelen Übertragung und benötigt demzufolge eine ausreichende Faserzahl. Ausfallzeiten kosten! Niemand tut sich und der Umwelt einen Gefallen, eine neue Verkabelung zu installieren, weil die Kapazität der alten gesprengt wurde. Mit den wachsenden Anforderungen an die Datenübertragung steigen zwangsläufig die Anforderungen an die IT-Infrastruktur und an diejenigen, die sie verlegen.