Von SV-LTE über CSFB bis VoLTE – wie wird die Sprachübertragung im Paketvermittlungssystem LTE realisiert und wie lässt sich in der Entwicklungsphase sicherstellen, dass sowohl Funktionalität als auch Qualität später im operativen Netzbetrieb stimmen werden? Antworten auf beide Fragen liefert der Fachbeitrag.
Das erste kommerzielle LTE-Netz (Long-Term-Evolution) wurde im Jahr 2009 in Schweden in Betrieb genommen, dem bis heute 26 weitere Netze, unter anderem in den USA, Asien und Europa gefolgt sind. Die neue LTE-Technologie bietet Datenraten von bis zu 100 MBit/s. Sie erhöht damit signifikant die Leistungsfähigkeit bestehender Mobilfunknetze, auch wenn die realistisch erzielbare Datenrate deutlich unter den theoretischen 100 MBit/s liegt. Zwar muss LTE noch beweisen, dass seine Leistungsfähigkeit auch unter Last Bestand haben wird. Es bezweifelt jedoch niemand mehr, dass LTE die mobile Nutzung des Internets weiter vorantreiben wird.
Vielschichtig und durchaus kontrovers diskutiert wird dagegen die Fähigkeit von LTE, basierend auf Paketvermittlung den in der mobilen Welt bisher fast ausschließlich leitungsvermittelten Dienst Sprache zu übertragen. Hierbei sind die Ansprüche des Endkunden nicht zu vernachlässigen, denn nach mehr als 20 Jahren erfolgreichen GSM-Netzbetriebs ist für jeden eine gute Sprachqualität an einem beliebigen Ort selbstverständlich geworden.
Um Sprache in ausreichender Qualität über LTE zu übertragen, erfordert es die richtigen Mechanismen und Architekturen sowohl im Radio- als auch im Kernnetz. Davon sind sowohl LTE-Netze als auch klassische 2G- und 3G-Netze betroffen, denn bei der Einführung von LTE kann noch nicht von einer flächendeckenden Versorgung ausgegangen werden.
Außerdem muss die Mobilität des Sprachteilnehmers berücksichtigt werden, denn eine innerhalb der LTE-Abdeckung begonnene Sprachverbindung darf auch nach Übergang in die existierenden 2G-und 3G-Netze nicht abreißen.