Für den Aufbau eines Rechenzentrums gibt es einige - im Prinzip gängige - Grundvoraussetzungen, weiß Experton-Analyst Wolfgang Schwab: „Man sollte etwa die Racks richtig aufstellen. Oder einfach alte Kabel aus den Doppelböden entfernen. Sie stören die Zirkulation, werden aber allzu gern liegen gelassen." Da die Wärmeentwicklung einzelner Racks zudem unterschiedlich sei, lohne es sich, die Warmluft an besonders kritischen Racks wie Bladeserver oder Storage-Einheiten abzuführen. Den größten Anteil an den Energiekosten hat der Betrieb von Kühlaggregaten oder Klimaanlagen. Zusammen machen sie 41 Prozent aus. Demgegenüber schlägt der Stromverbrauch der IT-Ausrüstung nur mit etwa 30 Prozent zu Buche.
Die nächsten Maßnahmen im Datacenter 2020 waren etwas aufwändiger. So trennten die Forscher Kalt- und Warmluft, wodurch sich thermische Kurzschlüsse vermeiden lassen. Dazu bauten sie Türen am Anfang und Ende der Rackreihe ein und überdachten den Kaltgang. Dies verhindert die Vermischung von Kalt- und Warmluft. Weiterhin konnten sie die Drehzahl der Lüfter weiter verringern, indem sie im Kaltgang statt Lochplatten Gitterroste verlegten, was die Luftdurchströmung vereinfacht.
„Am Ende dieser Phase haben wir einen PUE von 1,48 erreicht, was uns aber noch nicht ausreichte", sagt Weidmann. Daher nahmen sich Intel und T-Systems die Raumtemperatur vor. Heute werden Serverräume auf etwa 22 Grad Celsius temperiert. Was angenehm ist für die Mitarbeiter, kostet sehr viel Energie. Dabei vertragen Server Umgebungstemperaturen ohne Zunahme von Ausfällen von bis zu 30 Grad Celsius. Muss die Klimaanlage die angesaugte Luft weniger oder gar nicht runterkühlen, verringert sich der Energiebedarf nochmals deutlich. Pro Grad sinken die Energiekosten für die Klimageräte um vier Prozent. Zudem verlängert sich die Zeit, in der ein Rechenzentrum keine Kompressionskälte erzeugen muss und allein durch freie Kühlung die Betriebstemperatur hält.