Wie der CRN-Kopfnuss zu Ohren gekommen ist, haben französische Ärzte herausgefunden, dass Ipads Beruhigungsmittel ersetzen und altersgerechte Spiele Wunder wirken.
Lyon – Werden wir bald statt Beruhigungsmitteln und Tabletten Tablets in der Apotheke kaufen können? Wie eine kleine Gruppe französischer Ärzte des Hopital Mere Enfant kürzlich herausfand, wirken Tablets genauso gut wie Sedativa. »Es ist die Entdeckung schlechthin«, freut sich Dominique Chassard, der mit seinen Kollegen etliche Testversuche mit vier bis zehnjährigen Kindern durchführte. Einige bekamen das Medikament Midazolam in die Münder gestopft und andere Tablets mit altersgerechten Spielen in die Patschhändchen gedrückt. Das Ergebnis verblüfft, es gibt kaum Unterschiede bei der Wirkung: Die Tablets schneiden zum Teil sogar besser ab.
Apple, Microsoft, Amazon und Co haben nach diesen Testergebnissen bereits angekündigt neue Tablets und Spiele speziell für diese Zielgruppe anzufertigen. Auch Produkte für Erwachsene sind in der Planung, die sie in narkoseähnliche Zustände treiben sollen. Hier laufen bereits etliche Versuchsreihen. Kleinere Apps mit ähnlichen Wirkungen gibt es bereits auf dem Markt. So kann beispielsweise mittels Handy-Hypnose, die eigene Psyche ratzfatz geheilt werden, ohne lästige Sitzungen beim Psychologen. Das eröffnet zukünftig auch für die Arbeitswelt ungeahnte Möglichkeiten: Man stelle sich nur einmal eine stressige Situation zum Beispiel bei einer Rede vor zahlreichen Besuchern vor. Mit dieser Entdeckung, werden schwitzige Hände und der Druck, der auf einem lastet, bald Geschichte sein. Einfach das Tablet in die Hand nehmen und das Lieblingsspiel starten. Wenn interessiert denn auch erst einmal das Publikum? Vielleicht lassen sich die Zuhörer sogar mit in den narkoseähnlichen Zustand versetzen, wenn Sie auf Großleinwand das Geschehen auf dem Tablet mitverfolgen können. Da wird die Rede zum Kinderspiel.
»Stellen sie sich nur mal vor, welchen neuen Wege uns jetzt offen stehen. Vielleicht können wir schon bald mehrere Menschen gleichzeitig betäuben und Massenoperationen durchführen«, freut sich Chassard. Deutschlands Apotheken haben die neuen Erkenntnisse und ihre Entwicklungen bereits in ihre Planungen mit einbezogen. Ab nächstem Jahr sollen in jeder Apotheke Regale für Tablets freigehalten werden. Bewährte Mittel wie Johanniskraut oder Baldrian wandern dann in die Schubladen der Pillenverkäufer.