Licht und Schatten im Festnetz

Telekommunikationsmarkt wächst weiter

7. November 2016, 11:00 Uhr | Elke von Rekowski

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Trend zu Gunsten Mobilfunk gedämpft

Rund 940 Millionen Minuten werden die Kunden der Telekommunikationsanbieter in Deutschland 2016 täglich telefonieren, sagt die Studie voraus. Allein 302 Millionen Minuten davon werden von Mobilfunknutzern gesprochen (2015 waren es 311 Millionen). Dabei nimmt die Zahl der Verbindungsminuten aus Mobilfunknetzen in diesem Jahr erstmals leicht ab, so dass sich auch der einst sehr starke Trend weg vom Festnetz hin zum Mobilfunk insgesamt abschwächt. Die Anzahl der in Festnetzen generierten Minuten geht 2016 auf 388 Millionen Minuten pro Tag zurück, verglichen mit 405 Millionen Minuten täglich in 2015.

»Die Rückgänge werden nur teilweise über Anbieter aufgefangen, die keine Anschlüsse vermarkten", erläutert Studienautor Prof. Gerpott. Offensichtlich werde die Sprachtelefonie trotz einer weiten Verbreitung von Sprach-Flatrates mittlerweile durch andere Kommunikationsformen ersetzt. »Software-basierte Telefonieanwendungen wie unter anderem Skype können 2016 die Anzahl der täglichen Verbindungsminuten auf 250 Millionen steigern, ein Plus von 19 Millionen gegenüber 2015«, so Gerpott. Bis zum Jahresende wird nach Angaben vom VATM erwartet, dass es rund 128,1 Millionen SIM-Karten der Netzbetreiber in Deutschland geben wird. Das sind rund 3,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Dabei teilen sich die drei Mobilfunkanbieter den Markt nahezu gleichmäßig. Der Anteil der Telekom beträgt 32,7 Prozent, Vodafone hält einen Marktanteil von 33,3 Prozent und Telefónica 34,0 Prozent.

Der Umsatz mit mobilen Datendiensten wird in diesem Jahr 44,7 Prozent (2015: 40 Prozent) des Gesamtumsatzes der Mobilfunknetzbetreiber ausmachen. Das Gesamt-Datenübertragungsvolumen im Mobilfunkbereich steigt auch in 2016 an. Das entspricht einer Zunahme in Höhe von 31 Prozent auf 774 Millionen Gigabyte. Damit hat sich das Gesamtvolumen seit 2011 mehr als versiebenfacht.

Gerpott geht mit Blick auf die weitere Marktentwicklung davon aus, dass im Jahr 2017 bei den Gesamtumsätzen im TK-Markt erneut mit einem Plus von 1,5 bis drei Prozent zu rechnen ist: »Im Festnetz werden aus unserer Sicht keine weiteren Preissenkungen zu beobachten sein, da die Entwicklungen im Vorleistungsbereich keine Senkungen zulassen«, ist der Experte überzeugt. im Gegenteil könnte es nach Ansicht von Gerpott nach vielen Jahren mit sinkenden Preisen sogar leichte Steigerungen von bis zu einem Prozent geben. »Im Mobilfunkbereich werden die Preise mit 0,8 bis 1,2 Prozent weiter etwas sinken, jedoch nicht mehr so stark wie bislang«, so der Studienautor. Hier gelte aber aber: »Mehr Leistung für das gleiche Geld.« Die komplette Studie lässt sich online abrufen.


  1. Telekommunikationsmarkt wächst weiter
  2. Verctoring beeinflusst Wettbewerb, Glasfaser im Aufwind
  3. Trend zu Gunsten Mobilfunk gedämpft

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