Tatsächlich steigen die Anforderungen an den Großhandel. Hersteller und Fachhändler sind gleichermaßen auf einen funktionierenden Zwischenhandel angewiesen, auf eine Distribution die alle Prozesse beherrscht, neue Entwicklungen mitgestaltet und für ihre Kunden ein verlässlicher Partner ist. Kurz: Die eierlegende Wollmilchsau.
Entsprechend einschneidend machen sich die Veränderungen bei den Grossisten bemerkbar. Denn zum einen dürfen sie die Basics nicht vernachlässigen, wie auch der Geschäftsführer der Eno Telecom, Sven Hollemann, bestätigt: »Die Standards sind für uns die selbstverständliche Basisleistung in der Distribution und müssen immer in jedem Fall passen.« Zum anderen werden die Grossisten von ihren Handelspartnern als Trendsetter gefordert. Neue Geschäftsfelder wie Cloud, Digitale Transformation oder auch IoT und neue Kompetenzen in Services und Solutions fordern den Zwischenhandel heraus, wie die Marktforscher von Context unlängst in ihrer Analyse zur Entwicklung des indirekten Verkaufskanals feststellten. Parallel dazu befindet sich die ITK-Distribution in einer Konsolidierungsphase, die den Umbruch in der Branche noch anfeuert. Hat doch Context in den vergangenen 18 Monaten in der EMEA-Region immerhin 30 Übernahmen registriert.
Diese Entwicklung betrifft sowohl die IT-Distribution als auch die TK-Distribution gleichermaßen. Ebenso auch bei der Inanspruchnahme des Großhandels durch die Reseller. Nutzten in den vergangenen Jahren die Händler und Systemhäuser durchschnittlich fünf bis zehn Distributoren für die Beschaffung von Waren, Lösungen und sonstigen Leistungen, so sind laut Context die Reseller mittlerweile nur noch bei ein bis drei Zwischenhändlern gelistet.