Dem kann sich Magnus Michael, Sprecher der Geschäftsführung bei Michael Telecom, nur anschließen. Da die Abgrenzung zwischen IT und TK immer mehr verschwimmen, empfiehlt er seinen TK-Fachhändlern, sich zu spezialisieren und die Dienste anderen Händler-Kollegen zur Verfügung zu stellen. »Kooperieren, um dem potenziellen Kunden seine optimale Lösung anbieten zu können. Hier hat unsere Lead Market den Fachhändlern eine Plattform geschaffen, die die Spezialisten zusammenbringt.« Projektbezogene Kooperationen beobachtet auch Komsa-Sprecherin Fiedler. »Im Grunde lassen sich schon heute bei Themen wie Smart Home, Cloud und Co. Kaum noch Grenzen zwischen TK und IT ziehen. Viele unserer Handelspartner gehen diesen Weg bereits und bieten ihren Kunden alles aus einer Hand. Die Abgrenzung schaffen manche Reseller zum Beispiel, indem sie sich auf bestimmt Branchen spezialisieren, andere schließen sich mit IT-Spezialisten, Elektrofachhändlern und anderen Experten zu einem regionalen Netzwerk zusammen.«
Wie sehr sich die Aufgaben der TK-Distribution verändert haben, wird nicht zuletzt dadurch sichtbar, dass nach wie vor einige der Zwischenhändler das klassische Mobilfunkgeschäft präferieren. So beispielsweise auch Telepart-Manager Gerlach, der seinen Fachhändlern empfiehlt, die immer weniger sichtbaren Grenzen zwischen IT und TK als Chance zu sehen, »kundenindividuelle Konfiguration der Smartphones als einen Service anzubieten.« Schließlich würden immer mehr Kunden nach bereits vorinstallierten Apps und Hilfen bei der Konfiguration nachfragen. Zugleich sehen sich mobilfunkorientierte Grossisten wie Telepart in der Verantwortung, den Handelspartnern eine breites Produktportfolio anbieten zu können. »Vor allem den stark wachsenden Markt der neuen und innovativen chinesischen Hersteller« müsse der Distributor im Auge behalten. Denn, so Gerlach gegenüber CRN: »Die chinesischen Hersteller beliefern bereits 50 Prozent des Weltmarktes und drängen die etablierten Hersteller in Preis und Ausstattung bereits heute auf Platz zwei.«