Einzeltest: TraceSim VoIP Version 2.0 von Nextragen

Tool für VoIP-Profis

15. September 2011, 11:02 Uhr | Dirk Jarzyna Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Nichts für Amateure

Die Systemanforderungen von Trace-Sim-VoIP sind an und für sich moderat; ein PC mit 2 GHz Taktfrequenz, 512 MByte RAM, Windows-XP oder Windows-7, 200 MByte Festplattenplatz, einem Netzwerk-adapter, einer Soundkarte und einer Bildschirmauflösung von 1024 x 768 Pixel reicht schon aus. Das sind allerdings die Minimalanforderungen. Die tatsächlichen Voraussetzungen sind je nach Systemkonfiguration, installierten Programmen und Features unterschiedlich. Und: Die Leis-tung des für die Installation von Trace-Sim-VoIP genutzten Computers ist maßgebend für die qualitative Bewertung des Netzwerks und der Netzwerkkomponenten. Leistungsschwache Computer können die Mess- beziehungsweise Bewertungsergebnisse durch die Computerleis-tung negativ beeinflussen.

Das Setup der Software ist einfach. Die Setup-Routine installiert nacheinander Programme der Suite, Win-PCAP für die Arbeit mit der Netzwerkkarte, Cryptobox zur Unterstützung des benötigten Dong-les (USB), die gut bekannten Crystal-Reports für die Berichte, die C++-Runtime sowie optional den VLC-Media-Player und den Sumatra-PDF-Viewer für die Betrachtung der Produktdokumentation. Apropos Produktdokumentation: Das Produkt ist vollständig und gut dokumentiert. Und das ist auch dringend erforderlich, denn trotz übersichtlicher und einfach zu bedienender Benutzerschnittstelle wird anfangs kaum ein mit der Testdurchführung beauftragter Mitarbeiter intuitiv mit der Software umgehen können. Das bedeutet zumindest während der ersten Einsätze häufige Rückgriffe auf das Benutzerhandbuch. Wie gesagt, dies liegt nicht etwa an einer irgendwie unergonomisch gestalteten Benutzerschnittstelle oder missverständlichen oder gar versteckten Funktionen, sondern einfach daran, dass der Funktionsumfang von Trace-Sim-VoIP sehr groß ist. Und das bedeutet zwangsläufig, dass es viele einstellbare Parameter gibt, deren Sinn und Zweck sich zumindest VoIP-Einsteiger erst erschließen müssen. Ein Beispiel dazu: Das Programm unterstützt elf verschiedene Audio-Codecs, von denen der Anwender in den Messeinstellungen einen auswählen kann. Um hier eine sinnvolle Auswahl treffen zu können, muss er oder sie natürlich wissen, was es damit auf sich hat.

Ist diese erste Hürde überwunden und sind erste Mess-Gegenstellen eingerichtet, beispielsweise durch Installation von Trafficlyser-Test-Agenten, geht die Arbeit mit Trace-Sim-VoIP flott von der Hand. Der Anwender stellt die gewünschten Parameter ein und wählt im einfachsten Fall eine oder mehrere Gegenstellen beziehungsweise Ziele aus. Mit einem Klick auf „Start“ beginnt das Programm mit seinen Messungen. Dazu generiert es Voice-Verkehr, baut Verbindungen auf und wieder ab. Der Call-Generator von Trace-Sim-VoIP unterstützt bis zu 300 parallele Verbindungen. Der Anwender kann für jede Messung die gewünschte Anzahl der Verbindungen, die „Gesprächsdauer“, die Dauer der Pausen und den zu nutzenden Audio-Codec einstellen. Das Programm protokolliert jede Verbindung mit Informationen wie Quell- und Zieladresse, Start- und Endzeit und Gesprächsdauer in einer Verbindungsliste. Für jede in dieser Liste verzeichnete Verbindung sind weitere Informationen abrufbar, darunter die Verbindungsauswertung, Jitter und Packet-Loss. Um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sollten solche Messungen natürlich mehrmals und zu unterschiedlichen Zeiten durchgeführt werden. Dabei unterstützt der integrierte Job-Planer zur automatisierten Durchführung von Tests. Einmal durchgeführte Tests lassen sich auch beliebig oft wiederholen, ganz einfach, indem die genutzte Mess-konfiguration gespeichert und später bei Bedarf wieder geladen wird. Auf diese Art und Weise ist es dem Anwender beispielsweise möglich zu überprüfen, ob Änderungen an der Infrastruktur die gewünschten Auswirkungen haben. Selbstverständlich lassen sich aus den Messdaten viele unterschiedliche Berichte generieren. Leider erwies sich das Trafficlyser-Reporting-Tool auf einem Windows-7-PC mit Service-Pack 1 als etwas wackelig und hängte sich beim Laden von Messdaten mehrmals auf.

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