Motorola und IBM-Server

Übernahmen belasten Lenovo-Zahlen

12. November 2015, 13:10 Uhr | Peter Tischer
© Lenovo

Zum ersten Mal seit sechs Jahren muss Lenovo einen Quartalsverlust hinnehmen. Gleichzeitig ist er der höchste, den die Chinesen in einem Quartal verzeichneten. Schuld daran sind zwei Milliarden-Übernahmen.

Zum ersten Mal seit sechs Jahren fährt Lenovo ein Quartalsminus ein – und das hat es in sich: Den Nettoverlust im zweiten Geschäftsquartal bezifferten die Chinesen mit 714 Millionen Dollar. Es ist damit der höchste Quartalsverlust der Unternehmensgeschichte. Im Vorjahreszeitraum hatte noch ein Gewinn von 262 Millionen Dollar in den Büchern gestanden. Dennoch hält sich die Aufregung in Grenzen, den Analysten hatten sogar mit einem noch größeren Minus gerechnet. Sie waren im Schnitt von 788 Millionen Dollar Verlust ausgegangen.

Für die roten Zahlen sind in erster Linie die im vergangenen Jahr getätigten Übernahmen des Handy-Herstellers Motorola von Google für drei Milliarden Dollar sowie der Kleinserver-Sparte von IBM verantwortlich. Allein die Anpassung der Lagerbestände der Mobilfunksparte schlug mit 324 Millionen Dollar auf die Lenovo-Bilanzen. Dazu kommen Kosten für die Neustrukturierung des Konzerns in Höhe von über 900 Millionen Dollar.

Insgesamt konnten die Chinesen den Umsatz um 16 Prozent auf 12,2 Milliarden steigern – natürlich haben eben auch die zwei Übernahmen dazu beigetragen. Im Kerngeschäft bei PCs, Notebooks und Tablets dagegen machte der starke Dollar-Kurs dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung. Die Geräte wurden teurer, das drückte auf die Verkaufszahlen und die Umsätze, die um 17 Prozent auf 8,1 Milliarden Dollar zurückgingen.


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