Der KPN-Vorstand wehrt sich bereits seit einiger Zeit massiv gegen die ungewollte Übernahmeofferte durch Carlos Slim – bislang allerdings ohne Erfolg. Mit dem Ziel, ohne die Cash Cow E-Plus für den mexikanischen Investor unattraktiver zu werden, hatte KPN angekündigt, die deutsche Tochter verkaufen zu wollen. Der Vorstand verhandelte in den vergangenen Wochen mit dem deutschen Mobilfunkanbieter o2 über eine Fusion der Nummer drei und vier im Markt. Die Fusionspläne allerdings sind nicht aufgegangen, KPN musste den Verkauf abblasen. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten einer Vereinbarung aber im Wege gestanden, hieß es in einer Unternehmensmitteilung.
Vor allem jedoch dürften der o2-Mutter Telefonica die Mittel für eine Übernahme von E-Plus gefehlt haben. Der spanische Telekommunikationskonzern arbeitet derzeit daran, die deutsche Tochter o2 an die Börse zu bringen, um dringend benötigtes Geld in die Unternehmenskassen zu spülen. Denn durch zahlreiche Übernahmen in den vergangenen Jahren hat Telefonica einen Schuldenberg von mehr als 50 Milliarden zusammengetragen. Der Börsenwert hat sich im vergangenen Jahr – auch aufgrund der spanischen Wirtschaftskrise – halbiert.