Deutsche denken über digitales Vermächtnis nach

Unsterblich im Netz?

27. Februar 2015, 10:28 Uhr | Quelle: AVG-Studie
© Tamas Zsebok - fotolia.com

Den Begriff "digitales Vermächtnis" (digital legacy) kennen weltweit mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen. In Deutschland sogar deutlich mehr: Nur 35 Prozent der Befragten gaben an, dies noch nicht gehört zu haben - weltweit am wenigsten. Dies zeigt die aktuelle Studie von AVG, einem Online-Security-Anbieter.

Danach beunruhigt ein Viertel (Deutschland 22 Prozent) der weltweit Befragten die Tatsache, dass sie auch online Spuren nach dem Ableben hinterlassen. Ein Fünftel (19 Prozent) der Deutschen "Baby-Boomer" bestätigt außerdem, dass sie sich noch keine Gedanken darüber gemacht haben, was mit ihrem digitalen Erbe einmal geschehen soll. Weltweit sind es dagegen nur zwölf Prozent. Acht Prozent der befragten Deutschen macht es dagegen nichts aus, wenn Informationen über sie auch nach ihrem Tod online bleiben, weltweit denken so nur fünf Prozent. 13 Prozent (Deutschland 12 Prozent) meinen, dass sie dieses Thema nicht betrifft, da sie wenige Online-Profile pflegen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
© AVG

Digitales Vermächtnis entfernen
Im Rahmen der internationalen Studie befragte AVG knapp 6.000 Personen über 50 zu ihren Gewohnheiten bei der Technologie-Nutzung. Die Umfrage ist Teil der fortlaufenden Digital-Diaries-Studien von AVG. Laut dieser mussten bereits sechs Prozent (weltweit 5 Prozent) der in Deutschland Befragten Online-Profile von Angehörigen nach deren Tod entfernen. Zwölf Prozent (weltweit 14 Prozent) empfanden dies, als würden sie auch die Erinnerung an den geliebten Menschen löschen und 18 Prozent (weltweit 13 Prozent), als hätten sie ihn noch einmal verloren. Zwölf Prozent weltweit sahen den Löschvorgang als Teil ihres Trauerprozesses, in Deutschland nur die Hälfte (6 Prozent). Elf Prozent (Deutschland 9 Prozent) weltweit gaben außerdem an, dass andere Freunde oder Familienmitglieder damit nicht einverstanden waren. Der Großteil der Befragten betrachtete die Angelegenheit jedoch insgesamt nüchterner: 42 Prozent (Deutschland 38 Prozent) erklärten, dass es einfach getan werden müsste und kein Weg dran vorbei führe.

Bereits ein Viertel der befragten Baby-Boomer (Deutschland 17 Prozent) gab an, bereits über den Tod eines Freundes oder Familienmitglieds über ein soziales Netzwerk erfahren zu haben. 37 Prozent (Deutschland 40 Prozent) sind jedoch der Meinung, dass dies besser persönlich geschehen sollte. Deutlich mehr empfinden dies als angemessen, da es sehr viel einfacher ist: 63 Prozent (Deutschland 60 Prozent) finden es OK. Dagegen bezeichnet es gut die Hälfte der befragten Deutschen (54 Prozent, weltweit 49 Prozent) als unpassend, ihrer Trauer in sozialen Netzwerken Ausdruck zu verleihen.


  1. Unsterblich im Netz?
  2. Über die Studie

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu Viren-/Malware-Schutz

Matchmaker+