Nach sechstätigem Ausstand

Verdi führt Amazon-Streik unerwartet weiter

28. September 2015, 13:22 Uhr | Peter Tischer
© Amazon

Eigentlich sollte nach sechs Tagen Arbeitskampf vorläufig Schluss sein. Doch Verdi macht weiter Druck auf Amazon und führt den Kampf um einen besseren Tarifvertrag fort.

Der Schritt von Verdi ist überraschend und soll den Druck auf Amazon im Kampf um einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzelhandels erhöhen. Nach einem Dauer-Streik von sechs Tagen hat die Gewerkschaft diesen nun unerwartet verlängert. Eigentlich hatte Verdi am Sonntag die Streikmaßnahmen für beendet erklärt und von weiteren kurzfristigen Aktionen abgesehen.

Im hessischen Bad Hersfeld rief die Gewerkschaft zu Arbeitsniederlegungen vom Beginn der Nachtschicht bis zum Ende der Spätschicht am Montagabend auf. Knapp 300 Beschäftigte sollen am Standort dem Aufruf gefolgt sein. Auch die Standorte Werne und Rheinberg, beide in Nordrheinwestfalen, waren davon betroffen.

»Wir setzen da noch einen drauf. Wenn Amazon damit gerechnet hat, dass bei Wochenbeginn wieder Normalität in den Arbeitsablauf kommt, haben sie sich getäuscht« erklärte die Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke gegenüber der dpa. Amazon müsse immer wieder mit Streiks rechnen.

Seit 2013 dauert der Tarifkonflikt zwischen dem Online-Händler und Verdi bereits an, immer wieder kommt es in diesem Rahmen zu Arbeitsniederlegungen. In Deutschland sind aktuell mehr als 11.000 Menschen bei Amazon beschäftigt.


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