Feste Sendezeiten zu lästig?
Videostream verdrängt Glotze
Videostreaming wird immer mehr zur Bedrohung für das klassische TV. 13 Millionen Deutsche ersetzen lineares Fernsehen bereits durch Videostreams, Tendenz steigend.
Videostreaming verändert die Fernsehgewohnheiten und läuft klassischem TV immer mehr den Rang ab. Laut einer repräsentativen Bitkom-Umfrage ersetzt heute bereits jeder dritte Nutzer von Videostreaming (33 Prozent) das klassische Fernsehen ganz oder teilweise durch Streaming-Angebote.
Fast jeder zweite Streaming-Anwender (44 Prozent) gibt in der Umfrage an, weniger Fernsehen über Kabel oder Satellit zu schauen, seitdem er Videoinhalte im Internet ansteuert. Fast jeder Fünfte (18 Prozent) würde künftig sogar komplett auf klassisches Fernsehen verzichten »Die kommende Zuschauergeneration wird kaum noch feste TV-Sendezeiten kennen«, ist Bitkom-Experte Timm Hoffmann überzeugt. Über Mediatheken, Videoportale oder On-Demand-Angebote werde man sich sein eigenes TV-Programm im Internet zusammenstellen.
Viele Zuschauer wollen bereits jetzt selbst entscheiden, wann und wo sie Filme, Serien oder Nachrichten sehen möchten. Sechs von zehn Streaming-Nutzern (59 Prozent) sagen, dass sie sich grundsätzlich nicht unter Zeitdruck setzen, um zu bestimmten Sendungen rechtzeitig einzuschalten. Fast die Hälfte der Nutzer bestätigt (46 Prozent), dass sie durch die Möglichkeit des Videostreaming bereits einmal darauf verzichtet hätten, eine Sendung zur Sendezeit zu sehen. Für 37 Prozent der Streaming-Nutzer gilt das sogar bei Live-Übertragungen.
Insgesamt nutzen drei von vier Internetnutzern (73 Prozent) ab 14 Jahren Video-Streams. Dies entspricht gut 40 Millionen Bundesbürgern. Zum Vergleich: Nur noch rund jeder vierte Internetnutzer (27 Prozent) speichert Videos zunächst per Download, um sie danach anzusehen.
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