Besonders nachlässig sind bei der sicheren Integration der iPhones in den Unternehmensalltag ausgerechnet die europäischen und amerikanischen Firmen, bei denen das iPhone gleichzeitig schon häufiger im Einsatz ist: In der westlichen Welt haben weniger als 25 Prozent der Firmen Sicherheitsmaßnahmen für die eingesetzten iPhones ergriffen. In Osteuropa, dem Mittleren Osten und Südostasien ist man hier schon deutlich weiter. Dort gaben über 60 Prozent der befragten IT-Abteilungen an, das iPhone sicherheitstechnisch schon fest im Griff zu haben.
Zu den Hintergründen dieser ungewöhnlichen Diskrepanz zwischen Ost-West vermutet Oganesyan: »Der Grund für die unterschiedliche Einschätzung des iPhone-Risikos in den gut entwickelten ITMärkten im Westen im Vergleich zu den aufstrebenden IT-Märkten im Osten kann darin liegen, dass sich die IT-Verantwortlichen in den westlichen Unternehmen auf fest verwurzelte Lieferanten, wie RIM und Microsoft, stützen, die ihnen Rückendeckung geben und Smartphones nicht ohne die erforderlichen Sicherheitsfunktionen für Policy Enforcement und Verschlüsselung einführen.«. Hier habe die iPhone-Entwicklergemeinschaft deutlich weniger zu verlieren und könnte viele Ziele dafür auch eher erreichen.
Durch die geringere Tiefe der gewachsenen Strukturen bei ITK-Produkten seien die östlichen Länder der IT-Zukunft oft gezwungener Maßen bereits einen Schritt näher, als die westlichen Industrienationen, vermutet der Fachmann: »In der Zwischenzeit sind die IT-Verantwortlichen in den Entwicklungsländern aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeiten und geringerer Erwartungen bereits näher an dem „Konvergenztraum“, all das tun zu können, was sie sonst mit einem Laptop und Telefon tun können. Sie haben daher einfach schneller erkannt, wie stark das iPhone als „Konkurrent“ im Unternehmen ist.«, so Oganesyan.