Mit Gerd Wörn, Vice President Strategic Solution Marketing bei T-Systems, sprachen wir über MWS und die Möglichkeiten der Rollenmodelle, insbesondere wie sie „Bring Your Own Device“ und andere Trends und Entwicklungen für Kunden erfolgreich „ummünzen“.
Bei MWS steht laut Aussage Ihres Unternehmens der Anwender im Zentrum – könnten Sie das an einem konkreten Beispiel illustrieren?
Wörn: Bei einem Anwender-orientierten Rollenmodell erfolgt eine konsequente Ausrichtung aller Leistungen an den Anforderungen der Business-Rolle beziehungsweise der User. Nehmen wir als Beispiel einen Manager, der viel unterwegs ist. Für ihn bedeutet das Nutzen eines Rollenmodells wie MWS konkret, dass seine gesamten Arbeitsszenarien berücksichtigt werden. Dazu gehört das Arbeiten im Home-Office (die Integration privater Rechner in das Firmennetzwerk), im Auto (passende Stromadapter für Notebooks) oder in der Bahn (Nutzung von Hot-Spots). Alle drei Szenarien sind im Design der Service-
leistungen enthalten. In Summe entstehen durch dieses durchgängige Servicedesign deutlich weniger Störungen des laufenden Betriebs – das wirkt sich zum einen reduzierend auf die Kosten aus. Zum anderen sind die Anwender zufriedener, da ihre reale Arbeitswelt und ihre Bedürfnisse besser berücksichtigt werden als zuvor.
Inwiefern kann es Anwendern gelingen, mit einem rollenbasierten Arbeitsplatz im Rahmen von MWS effizienter zu arbeiten als zuvor?
Wörn: Durch die Berücksichtigung der Anforderungen entlang der Rolle sind weniger zeitintensive Sondermodelle notwendig. Da die Rollen standardisiert sind, werden Kosten gesenkt und zugleich die Verfügbarkeit der Systeme gesteigert. Auf Grund dieser Wertschöpfungen kann man aus unserer Sicht von deutlich mehr Effizienz reden. Weiterhin beziehen wir alle Endgeräte, die der Anwender nutzt, ein und optimieren diese. Das bedeutet in Summe weniger Geräte und auch weniger „Managed Services“. Dies erhöht die Anwender-Produktivität und bringt daher deutlich mehr als die üblichen hardwareorientierten Optimierungsansätze.
Der aktuelle Trend „Bring Your Own Device“ (BYOD) hat einige „Haken“– unter anderem den, dass Smartphone und Co. aus privater Hand ein Unternehmen „überfluten“. Ist es möglich, diesen Trend via MWS in den Griff zu bekommen?
Wörn: Ja – auch dies gelingt uns durch MWS. Auf Basis virtueller Arbeitsplätze ist diese Lösung in der Lage, Konzepte wie BYOD umzusetzen. Wir stellen Zugangslösungen bereit, um von vielen Endgeräten Zugriff auf die virtuellen Arbeitsplatz-Umgebungen zu ermöglichen. Häufig reicht schon die Kompatibilität des Software-Browsers zu unserem Portal. Das Thema an sich ist allerdings komplex und bedarf einer genauen Prüfung bezüglich Modell, Strategie und Technologie. Die gängigen schnellen Lösungen greifen meistens zu kurz und beherzigen nur einen kleinen Teil der Anwender-Bedürfnisse. Von daher rate ich, sich im Vorfeld intensiv mit den Anforderungen auseinanderzusetzen.
Wird durch MWS der Einsatz mobiler Endgeräte auf ein sinnvolles Maß reduziert?
Wörn: Im Großen und Ganzen können wir dies bejahen, da wir die technologischen Herausforderungen im Griff haben. Derzeit vollzieht sich ein Wandel, in dem die „End-geräte-Welt“ von der „Apps-Welt“ getrennt wird. Apps werden bekanntlich vielfach angeboten und dies eben nicht nur von der eigenen IT eines Unternehmens. Darüber hinaus werden sie immer unabhängiger von den Endgeräten. Zusätzlich verteilen sich die Zuständigkeiten in der Kundenorganisation oft auf mehrere Abteilungen. Da wäre der erste Hebel, die Verantwortlichkeiten zu priorisieren, oder – eine weitere Option – ein Plädo-yer für Outsourcing zu vertreten.
Kann MWS für Unternehmen ein sinnvoller Einstieg in die „Wolke“ sein?
Wörn: Absolut. MWS selbst bietet, neben klassischen Desktops und Notebooks, den Arbeitsplatz direkt aus der Wolke. Als Zugriffsweg reicht dabei ein Browser, der über HTTPS verschlüsselt arbeitet, aus. Entscheidend sind jedoch die Werkzeuge, um Cloud-Services sinnvoll zu integrieren. Virtualisierung alleine reicht hier bei weitem nicht aus. Unternehmen sollten in der Lage sein, über entsprechende Frontends nicht nur unsere Cloud-Lösungen, wie Dynamic-Services for Collaboration, zu integrieren, sondern über eine automatisierte Workflow-Engine auch Cloud-Lösungen von Drittanbietern im Bedarfsfall einzubinden. Unser Unternehmen verfügt über langjährige Erfahrungen in der Bereitstellung von Cloud-Services und versteht sich als „Cloud Enabler“. Der erste Schritt für Unternehmen ist, einen so genannten Cloud-Readiness-Test durchzuführen, um die Voraussetzungen dafür zu prüfen, sinnvoll in Cloud-Computing einzusteigen.
Inwiefern ist die größtmögliche Sicherheit bei der Nutzung von MWS, verbunden mit Cloud-Services, gegeben?
Wörn: Als T-Systems unterliegen wir dem deutschen Recht und den deutschen Datenschutz-Bestimmungen. Zugriffe auf Daten durch Behörden, wie in den USA als Folge des Patriot Acts, sind bei uns nicht möglich. Darüber hinaus haben wir einen eigenen Security-Bereich, der sich seit Jahren ausschließlich mit der Frage des Datenschutzes und der Datensicherheit beschäftigt. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sind auch Bestandteil von MWS beziehungsweise der Cloud-Services.